19. September, 2024

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ExxonMobil trotzt Sturmschäden und sinkenden Ölpreisen

ExxonMobil trotzt Sturmschäden und sinkenden Ölpreisen

Das Energieunternehmen ExxonMobil, direkter Nachfahr von John D. Rockefellers Standard Oil, ist dabei, den sicheren Neustart seiner Hoover-Offshore-Plattform im Golf von Mexiko zu planen. Diese wurde vor dem Eintreffen des tropischen Sturms Francine, der am 11. September mit Windgeschwindigkeiten von 100 Meilen pro Stunde auf Land traf, stillgelegt.

Die Wiederaufnahme der Betriebsaktivitäten erfolgt zu einer Zeit, in der ExxonMobil und die gesamte Branche mit sinkenden Rohölpreisen zu kämpfen haben. Diese resultieren aus einem Nachfragerückgang in der Industrie sowie einer mangelnden Einigung unter den OPEC-Kartellmitgliedern. Laut dem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) vom September verlangsamt sich das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage weiter.

Besonders auffallend ist der Verbrauchsrückgang in China, dem globalen Haupttreiber dieser Entwicklung, der im Juli das vierte Monat in Folge um 280.000 Barrel pro Tag sank. Die Nachfrageprognose für 2024 liegt nur bei einem Anstieg von 180.000 Barrel pro Tag.

Auch in den USA wurde ein abrupter Rückgang der Benzinlieferungen im Juni festgestellt, trotz unerwarteter Stärke im Mai. Der Durchschnittspreis für Benzin liegt laut dem AAA Motor Club aktuell bei etwa 3,21 US-Dollar pro Gallone, was einen erheblichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (3,87 US-Dollar pro Gallone) darstellt.

Inmitten dieser Herausforderungen hat ExxonMobil jedoch positive Ergebnisse erzielt. Das Unternehmen schlug im zweiten Quartal die Gewinnprognosen der Wall Street mit einem Nettogewinn von 2,14 US-Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 93,06 Milliarden US-Dollar. Die Übernahme von Pioneer Natural im Mai trug 500 Millionen US-Dollar zu Exxons Gewinn bei.

ExxonMobil-CEO Darren Woods prognostizierte, dass die weltweite Energienachfrage bis 2050 um 15% höher sein wird als heute, mit einer stabilen Ölnachfrage und einem erheblichen Wachstum bei erneuerbaren Energien und Erdgas. Woods betont, dass das Unternehmen gut positioniert sei, um Vorteile aus der Energietransition zu ziehen, insbesondere mit Technologien wie Wasserstoff, Biokraftstoffen und CO₂-Abscheidung und -Speicherung.

Morgan Stanley und Mizuho äußerten sich ebenfalls zu ExxonMobil. Morgan Stanley senkte das Kursziel auf 142 US-Dollar und behielt eine Übergewichts-Bewertung bei, während Mizuho das Kursziel auf 130 US-Dollar anhob und eine neutrale Bewertung beibehielt. Beide Firmen betonen die Herausforderungen und Chancen in der Öl- und Gasbranche und sehen trotz fallender Ölpreise starke Fundamentaldaten in den USA.