Der kürzlich aufgedeckte Hacker-Skandal, bekannt als "Fox Hunt", hat die Umweltgemeinschaft erschüttert und schwerwiegende Folgen für verschiedene juristische Auseinandersetzungen mit ExxonMobil, einem der größten Ölkonzerne der Welt, nach sich gezogen. Kert Davies vom Center for Climate Integrity betonte, dass die durchgesickerten Dokumente den juristischen Kampf gegen Exxon immens beeinflusst haben. Unter den Betroffenen war auch Anwalt Matt Pawa, dessen Arbeit im Kampf gegen Exxon fast zum Erliegen gekommen wäre, nachdem der Konzern die geleakten Dokumente offensiv gegen ihn einsetzte.
Inmitten wachsender Sorgen über die Auswirkungen solcher Cyberangriffe auf gerichtliche Verfahren weltweit, verfolgt das FBI seit 2018 den Einsatz von Hackergruppen, die gezielt in Rechtsstreitigkeiten eingreifen. Der israelische Detektiv Amit Forlit, der im Jahr 2023 am Londoner Flughafen Heathrow verhaftet wurde, sieht sich einer möglichen Auslieferung in die USA gegenüber. Ihm wird vorgeworfen, im Auftrag einer in Washington ansässigen PR- und Lobbyfirma gehackt zu haben – und zwar für ein nicht näher benanntes Öl- und Gasunternehmen, das Gegner in Klimaschutzklagen diskreditieren wollte.
Privatdetektiv Aviram Azari, früherer Geschäftspartner von Forlit und bereits 2022 wegen Drahtbetrugs und Verschwörung verurteilt, spielte eine zentrale Rolle in der Hackeroperation. Die Dokumente, darunter auch ein Memo der Rockefeller Family Foundation, wurden benutzt, um Exxon in juristischen Verfahren zu unterstützen, indem sie den Klägern eine politische Agenda unterstellten. Der Staat New York verlor im Jahr 2019 einen dieser Prozesse gegen Exxon.
Umweltgruppen wie Greenpeace und die Union of Concerned Scientists gehörten zu den zahlreichen Zielen des Hackerangriffs, der auch prominente Persönlichkeiten wie Tom Steyer und die ehemalige Ehefrau des New Yorker Generalstaatsanwalts Eric Schneiderman betraf. Trotz der breiten rechtlichen Auseinandersetzungen hat der Vorfall den wachsamen Blick auf die Rolle der IT-Sicherheit in der politischen und gesetzlichen Auseinandersetzung geschärft. Die Nachwirkungen des Skandals blockieren weiterhin den offenen Diskurs und schrecken einige potenzielle Kläger in Klimafragen ab.