Exxon Mobil überrascht mit einer düsteren Prognose: Die Gewinne im vierten Quartal könnten die Schätzungen der Wall Street um fast 20% verfehlen. Trotz eines positiven Effekts von 400 Millionen Dollar durch steigende Gaspreise, gerät das Unternehmen durch sinkende Preise für Flüssigbrennstoffe und schwache Margen im Chemiegeschäft unter Druck. Analyst Nitin Kumar von Mizuho reagiert mit der Senkung seiner Gewinnerwartung von 1,79 Dollar auf 1,55 Dollar pro Aktie, während UBS-Experten vorsichtig optimistisch bleiben. Letztere setzen angesichts von Kostensenkungen und einem soliden Upstream-Volumen weiterhin auf ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 147 Dollar und vertrauen darauf, dass Exxon Mobil seine Balance wiederfinden kann.
Die Reaktion der Anleger ist verhalten: Die Aktien sanken um 1,2% auf fast 107 Dollar. Der Ölsektor kämpft immer noch mit der Normalisierung der Nachfrage nach der Pandemie und einer Flut neuer globaler Raffineriekapazitäten. Bereits im dritten Quartal waren Exxons Gewinne im Jahresvergleich um 5% gesunken; bei Chevron war der Rückgang mit 21% noch drastischer. Analysten von Wolfe Research machen auf die weit verbreitete Problematik aufmerksam, betonen jedoch, dass Exxons zukünftiger Cashflow das Unternehmen in die Lage versetzen könnte, die Dividenden in Zukunft zu erhöhen.
Wie geht es weiter? Die volatile Landschaft der Branche lässt keinen Raum für Fehler. Die bevorstehende Quartalskonferenz von Exxon Mobil könnte richtungsweisend sein, ob das Unternehmen die gegenwärtigen Herausforderungen meistern oder weiter in die Branchenkrise abrutschen wird. Die Märkte beobachten gespannt, während Exxon Mobil beweisen muss, was in ihm steckt.