Exxon Mobil hat vor einem US-amerikanischen Bundesgericht Klage gegen den Generalstaatsanwalt von Kalifornien, Rob Bonta, und mehrere Umweltschutzorganisationen eingereicht. Der Ölkonzern wirft diesen vor, diffamierende Aussagen über seine Fähigkeit zur Plastikrecycling gemacht zu haben, die seine Kundschaft verunsichert und seine Beziehungen geschädigt hätten. Exxon betont, dass sein fortschrittlicher Recyclingprozess wirksam sei und die Anschuldigungen haltlos seien.
Interessanterweise beschuldigt Exxon Bonta und seine Mitstreiter, unter dem Vorwand des Umweltschutzes selbst „umgekehrtes Greenwashing“ zu betreiben. Den Klägern zufolge fügten sie echten Recyclingprojekten und innovativen Ansätzen Schaden zu. Bonta hatte zuvor Exxon wegen öffentlicher Belästigung, Wasserverschmutzung und irreführendem Umweltmarketing verklagt.
Exxons Kampf für seine Reputation zeigt sich jüngst in vermehrten gerichtlichen Auseinandersetzungen, insbesondere gegen umweltkritische Stimmen. Ein prominentes Beispiel ist der Versuch, umweltbezogene Vorschläge von der Abstimmung bei seinem Aktionärstreffen zu entfernen, was jedoch letztlich scheiterte.
Die aktuelle Klage zeichnet sich durch die Anschuldigung aus, Bonta habe die antiexxonischen Aussagen aus Eigeninteresse lanciert, um seine politische Kampagne zu fördern. Zudem verdächtigt Exxon eine der Umweltorganisationen, im Interesse einer ausländischen Partei zu handeln. Bontas Büro hingegen betrachtet die Klage als einen Ablenkungsversuch von Exxons eigenem Fehlverhalten und ist entschlossen, diese vor Gericht auszutragen.
Eine australische Non-Profit-Organisation, die ebenfalls im Visier der Klage steht, weist jegliche Verbindungen zu einem in Perth ansässigen Metallunternehmen zurück und rechtfertigt ihre Tätigkeit in Kalifornien mit einem Engagement gegen Plastikmüll.