08. September, 2024

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Exportverbote belasten Aktien von Chipanlagenbauern

Exportverbote belasten Aktien von Chipanlagenbauern

Die Aktien von Chipanlagenbauern geraten zu Jahresbeginn aufgrund von Sorgen um China-Exporte ins Rampenlicht. Der niederländische Hersteller ASML kann bereits seit einigen Wochen bestimmte chinesische Kunden nicht mehr mit Chipherstellungsmaschinen beliefern, da seit dem 1. Januar Exportverbote für sogenannte Deep-Ultraviolet-Lithografiemaschinen (DUV) in Kraft getreten sind.

Im Amsterdamer Börsenhandel verzeichneten die Aktien von ASML einen Verlust von 2,7 Prozent. Auch der deutsche Branchenunternehmer Aixtron verlor im MDAX 2,4 Prozent, obwohl die Aktien seit Anfang November um 50 Prozent gestiegen waren. Der Stoxx Europe 600 Technology, der europäische Branchenindex, verzeichnete den größten Verlust mit fast zwei Prozent. Auch Chiphersteller wie Infineon verzeichneten Kursverluste von 2,5 Prozent.

ASML gab bekannt, dass die niederländische Regierung eine Lizenz für die Auslieferung bestimmter Lithografiesysteme teilweise zurückgezogen hat. Laut Insidern soll die Regierung von US-Präsident Joe Biden auf einen vorzeitigen Lieferstopp gedrängt haben. ASML erklärte jedoch, dass der Rückzug der Lizenzen keine wesentlichen Auswirkungen auf die Finanzziele für 2023 haben wird.

Ein Händler geht davon aus, dass sich vorerst auch nichts an den Prognosen für 2024 ändern wird. Dennoch beeinflusst die fortlaufende Anpassung der Regeln die Stimmung. Sollten die Regeln weiter verschärft werden, könnte dies die Annahmen der Anleger beeinflussen. Daher wäre es nicht überraschend, wenn Anleger vor dem Beginn der Tech-Berichtssaison etwas zurückhaltender agieren.

Bereits ab Ende 2022 hatte Aixtron Befürchtungen hinsichtlich des China-Geschäfts erlebt, da Exporte aufgrund fehlender Ausfuhrgenehmigungen der deutschen Bundesregierung verzögert worden waren. Das Unternehmen erklärte jedoch, dass dies auf fehlende Kapazitäten in den Behörden zurückzuführen sei. Die Situation bezüglich der Bearbeitung von Exportlizenzen hatte sich dann im Laufe der Zeit normalisiert.