Die künstliche Intelligenz (KI) hat im vergangenen Jahr weltweit für Furore gesorgt. Der Bedarf an generativer KI, die intelligente Antworten, Bilder und Videos aus einfachen Texthinweisen erstellen kann, erlebt einen rasanten Aufschwung und wird in den kommenden Jahren voraussichtlich exponentiell wachsen.
Zu den am weitesten verbreiteten generativen KI-Anwendungen zählen OpenAIs ChatGPT, Googles Gemini und Microsoft Copilot. ChatGPT verzeichnet über 200 Millionen wöchentlich aktive Nutzer. Gemäß Statista könnte der Markt für generative KI bis 2030 auf rund 356 Milliarden US-Dollar anwachsen – eine Verzehnfachung des aktuellen Werts.
Ein Unternehmen, das von dieser Entwicklung profitieren könnte, ist Soundhound AI. Das Unternehmen verzeichnet eine starke Nachfrage nach seinem conversationalen KI-Assistenten Soundhound Chat AI, insbesondere von Automobilherstellern. Auch andere Branchen zeigen zunehmendes Interesse an der Technologie von Soundhound. In den letzten drei Jahren hat sich der Quartalsumsatz von Soundhound mehr als verdoppelt und stieg im zweiten Quartal um 54% gegenüber dem Vorjahr auf 13,5 Millionen US-Dollar.
Soundhound hat kürzlich Amelia, ein führendes KI-Softwareunternehmen, für 80 Millionen US-Dollar übernommen. Diese Übernahme öffnet Tore zu neuen Industrien wie dem Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen, intelligenten Geräten und dem Einzelhandel. Trotz eines rasanten Kursanstiegs von 189% im letzten Jahr bleibt die Profitabilität von Soundhound ungewiss. Das Unternehmen meldete im letzten Quartal einen bereinigten Nettoverlust von 14,8 Millionen US-Dollar und investiert erheblich in Marketing, um seine Bekanntheit zu erhöhen. Da diese Ausgaben jedoch allmählich sinken, könnte sich dies positiv auf die zukünftige Rentabilität auswirken.
Ein weiterer potenzieller Gewinnbringer im KI-Bereich ist Nvidia. Das Unternehmen ist seit Langem ein bevorzugter Chiplieferant für Gamer, hat aber in den letzten Jahren auch Fuß im Bereich der KI-Chips gefasst. Die Grafikprozessoren (GPUs) von Nvidia werden von allen großen Cloud-Dienstleistern genutzt und das Unternehmen arbeitet nun mit einigen der größten Firmen der Welt an KI-Initiativen. Die Einnahmen von Nvidia stiegen im letzten Jahr um beeindruckende 122% im Vergleich zum Vorjahr.
Ein Risiko für Nvidia besteht in der zunehmenden Konkurrenz durch maßgeschneiderte KI-Chiphersteller. Dennoch sollte Nvidias kontinuierliche Innovation dazu beitragen, seine führende Position zu sichern. Letztes Quartal führte das Unternehmen die Nvidia Inference Microservices (NIM) ein, die von über 150 Unternehmen genutzt werden, um die Entwicklung generativer KI-Anwendungen zu beschleunigen. Darüber hinaus lancierte Nvidia einen neuen AI-Foundry-Service mit den Llama-Sprachmodellen von Meta Platforms, der es Unternehmen ermöglicht, maßgeschneiderte Modelle und KI-Anwendungen zu erstellen.
Während Nvidias Aktienkurs im letzten Jahr um fast 200% gestiegen ist, liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das nächste Jahr bei 30, was für den Marktführer im KI-Chipsegment nicht besonders teuer ist. Auch wenn Anleger keine so rasanten Kursgewinne wie in den letzten Jahren erwarten sollten, können sie doch davon ausgehen, dass Nvidias Aktien langfristig weiterhin neue Höchststände erreichen werden.