Die Verbraucherzentralen schlagen erneut Alarm angesichts drohender Preisbelastungen im Jahr 2024. Trotz einer vorübergehenden Abschwächung der Inflation sehen sie erhebliche Herausforderungen auf die Verbraucher zukommen.
Ramona Pop, Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, warnt besonders vor den steigenden Kosten für Energie und Lebensmittel.
Energiewende auf dem Prüfstand: Drohende Kostenexplosion
Mit dem Aus für staatliche Energiepreisbremsen zum Jahresende werden neue Belastungen wie höhere Netzentgelte und eine steigende CO2-Bepreisung auf die Verbraucher zukommen.
Pop betont, dass die Menschen zu Recht einen Ausgleich für diese Belastungen erwarten, wie es von der Koalition versprochen wurde. Ohne diesen Ausgleich drohe die Bundesregierung das Vertrauen in Bezug auf die dringend notwendige Energiewende zu verspielen.
Besonders deutlich wird die Preisentwicklung beim CO2-Preis für Gas. Ein Musterhaushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden müsse im nächsten Jahr 162 Euro statt wie dieses Jahr 110 Euro für den CO2-Preis zahlen. Diese drastische Erhöhung belastet die privaten Haushalte erheblich und könnte das Verbrauchervertrauen beeinträchtigen.
Lebensmittelkrise: Preise galoppieren weiter davon
Ramona Pop unterstreicht die Bedeutung des privaten Konsums für die deutsche Wirtschaft und mahnt an, dass steigende Kosten die Menschen verunsichern und zu einer Zurückhaltung im Konsum führen könnten.
Die Chefin des Bundesverbands sieht die Bundesregierung in der Pflicht, durch Maßnahmen wie ein Klimageld das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
Auch die rapide Entwicklung der Lebensmittelpreise bereitet Sorge. Pop appelliert an die Bundesregierung, einen "Preisgipfel" einzuberufen, bei dem relevante Akteure zusammenkommen und Handlungsmöglichkeiten erarbeiten. Insbesondere Transparenz bei den Preisen und Entlastungen für einkommensschwache Haushalte stehen auf der Agenda.
Insgesamt zeigen die Warnungen der Verbraucherzentralen, dass trotz vorübergehender Inflationsdämpfung die finanzielle Belastung für Verbraucher in Deutschland weiterhin ein ernstzunehmendes Thema bleibt.