15. September, 2024

Wirtschaft

Expertengremium weist auf begrenzte Effizienz von 9-Euro-Ticket und Deutschlandticket hin

Expertengremium weist auf begrenzte Effizienz von 9-Euro-Ticket und Deutschlandticket hin

Wirtschaftswissenschaftler haben eine kritische Einschätzung der ökologischen und wirtschaftlichen Effizienz des 9-Euro-Tickets und des Deutschlandtickets abgegeben. Eine Studie des Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Salzburg ergab, dass das 9-Euro-Ticket, das zwischen Juni und August 2022 gültig war, den Autoverkehr lediglich um vier bis fünf Prozent reduzieren konnte.

Gleichzeitig führte die erhöhte Zugauslastung zu einer 30-prozentigen Zunahme von Zugverspätungen, insbesondere im Regionalverkehr und indirekt auch im Fernverkehr. Ein zusätzlicher Anstieg von rund 430.000 Zugreisenden täglich wurde verzeichnet, besonders an den Wochenenden. Doch während der typischen Pendelzeiten unter der Woche zeigte sich nur ein geringer Rückgang des Individualverkehrs, so Professor Mario Liebensteiner von der Universität Nürnberg.

Sarah Necker, ebenfalls Forscherin an der Studie, betonte die hohen Kosten des 9-Euro-Tickets von 2,5 Milliarden Euro für den Bund im Verhältnis zur geringen Reduktion des Autoverkehrs. Sie bezeichnete das Ticket daher als eine kostspielige und ineffiziente Maßnahme zur Erreichung von Klimaschutzzielen.

Die Forscher prognostizieren, dass das Deutschlandticket ähnliche, wenn auch leicht abgeschwächte, Effekte aufweisen wird. Es werde hauptsächlich jene Haushalte entlasten, die bereits regelmäßig den öffentlichen Nahverkehr nutzen, da sie nun weniger für ihre Tickets bezahlen müssen.