27. September, 2024

Wirtschaft

Experten optimistisch: US-Wirtschaft kann Rezession vermeiden

Experten optimistisch: US-Wirtschaft kann Rezession vermeiden

In getrennten Äußerungen haben US-Finanzministerin Janet Yellen und der ehemalige Vorsitzende der Federal Reserve, Ben Bernanke, am Donnerstag signalisiert, dass die USA wahrscheinlich eine Rezession vermeiden können. Yellen betonte in einem Interview mit CNBC, dass ihrer Meinung nach die Daten darauf hindeuten, dass die Inflation gesenkt werden konnte, während der Arbeitsmarkt robust blieb. Sie habe immer an einen sogenannten "Soft Landing"-Pfad geglaubt, und die derzeitigen Zahlen würden diesen Verlauf bestätigen.

Während einer virtuellen Veranstaltung, die von Fidelity Investments organisiert wurde, erklärte Bernanke, dass die Federal Reserve ein Szenario für eine sanfte Landung verfolgt. Dies sei das beste aller möglichen Welten, in dem die Arbeitslosenquote, die Inflation und die Zinssätze wieder auf Normalniveau liegen. Allerdings warnte Bernanke auch davor, dass die Arbeitslosigkeit steigen könnte, falls das wirtschaftliche Wachstum ins Stocken gerät.

Yellen hob hervor, dass sich der Arbeitsmarkt abgekühlt habe, obwohl die Arbeitslosenquote historisch gesehen immer noch niedrig sei und die Inflation erheblich zurückgegangen sei. Sie merkt an, dass es bei den Wohnkosten zu Verzögerungen kommen könnte, da die Mieten auf dem Markt bereits gesunken seien. Yellen äußerte die Hoffnung, dass diese Entwicklungen zu stabilen Bedingungen führen würden, wobei die Fed weiterhin die Stärke des Arbeitsmarktes unterstützt und die Inflation unter Kontrolle bleibt.

Die Bemerkungen von Yellen und Bernanke kommen zu einem Zeitpunkt, an dem frische Daten zum Wirtschaftswachstum ein jährliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3% im zweiten Quartal bestätigen. Dies ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem 1,4% Wachstum im ersten Quartal. Außerdem signalisieren die aktuellen Zahlen zu Arbeitslosenanträgen einen Rückgang der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung auf 218.000, was unter den Erwartungen der Wall Street von 223.000 liegt und den niedrigsten Stand seit Mitte Mai markiert.

In der vergangenen Woche beschloss die Fed, die Zinssätze um 50 Basispunkte zu senken, erstmals seit 2020. Bernanke glaubt, dass die Fed in diesem Jahr noch einmal um 50 bis 75 Basispunkte senken könnte. Die Medianschätzung der Fed-Offiziellen geht von zwei weiteren Senkungen um jeweils 25 Basispunkte aus. Bernanke prognostiziert eine zusätzliche Senkung um 100 Basispunkte im nächsten Jahr, was den Leitzins auf rund 3% bringen würde – ein Niveau, das von der Fed als neutral angesehen wird.

Laut Bernanke stellt dies das Ziel der Fed dar, doch bleibt abzuwarten, ob neue Informationen oder Schocks diesen Plan beeinflussen könnten.