Nippon Steel, der führende Stahlhersteller Japans, hat ehrgeizige Pläne, seine Geschäftsaktivitäten insbesondere in den USA und Indien auszubauen. Diese Strategie folgt auf eine blockierte Übernahme von U.S. Steel durch die US-Regierung, die das Geschäft aus Gründen der nationalen Sicherheit untersagt hatte. Trotz des Rückschlags setzt das Unternehmen auf rechtliche Schritte, um die Transaktion doch noch zu verwirklichen, wenngleich die Erfolgsaussichten als gering eingeschätzt werden.
Die Herausforderungen durch den globalen Stahlmarkt bleiben bestehen, da China, der weltweit größte Stahlproduzent, mit hohen Exportmengen aufwartet, um seiner stagnierenden Inlandsnachfrage entgegenzuwirken. Infolgedessen wird der Druck auf internationale Stahlproduzenten verstärkt. Nippon Steel reagiert darauf mit der Ausdehnung seiner Investitionen in Rohstoffe und Produktionskapazitäten außerhalb Japans, um dem heimischen Nachfrage-Rückgang entgegenzuwirken und neue Wachstumschancen zu erschließen.
Nippon Steel plant, seine Rohstahlproduktionskapazität von derzeit rund 65 Millionen Tonnen pro Jahr auf über 100 Millionen Tonnen zu erweitern. Parallel dazu soll der Gewinn bis zum Finanzjahr 2026 auf etwa 1 Billion Yen gesteigert werden. Laut Kyle Lundin, Hauptberater bei Wood Mackenzie, ist eine Produktionssteigerung unerlässlich für Nippon Steel, um als echter globaler Akteur im Stahlmarkt auftreten zu können.
Der US-Markt bietet aus Sicht von CEO Eiji Hashimoto die besten Aussichten unter den entwickelten Ländern. Insbesondere bei fortschrittlichen Stahlprodukten, die etwa in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden, sieht Nippon Steel eine wachsende Nachfrage. Trotz der Herausforderungen gibt das Unternehmen seine Expansionspläne für die USA nicht auf und betont die Wichtigkeit dieses Marktes für die eigene globale Strategie. Seit den 1980er Jahren ist Nippon Steel in den USA aktiv und betreibt eine bedeutende Anlage in Calvert, Alabama, in Zusammenarbeit mit ArcelorMittal.