27. September, 2024

Politik

Ex-Polizisten in Memphis vor Gericht: Bundesankläger legen Beweislast nieder

Ex-Polizisten in Memphis vor Gericht: Bundesankläger legen Beweislast nieder

Die Bundesankläger haben am Donnerstag ihre Beweisführung gegen drei ehemalige Polizisten aus Memphis abgeschlossen, die wegen Bürgerrechtsverletzungen und Behinderung der Justiz im Zusammenhang mit der Prügelattacke und dem Tod von Tyre Nichols im vergangenen Jahr angeklagt sind. Während eines mehr als ein Dutzend Tage dauernden Prozesses riefen die Ankläger beinahe 20 Zeugen auf, um ihren Fall zu untermauern. Sie legten dar, dass die ehemaligen Beamten Demetrius Haley, Tadarrius Bean und Justin Smith Herrn Nichols bei einer Verkehrskontrolle am 7. Januar 2023 seiner Bürgerrechte beraubt und anschließend versucht hatten, den Vorfall zu vertuschen. Die vorgelegten Zeugenaussagen zeichneten ein umfassendes Bild von Beamten, die es unterließen, einzuschreiten, als Herr Nichols, ein 29-jähriger schwarzer FedEx-Mitarbeiter, geschlagen und festgehalten wurde, obwohl er keine Bedrohung darstellte. Zudem wurde eine generelle Kultur innerhalb des Memphis Police Department offengelegt, die Geheimhaltung und übermäßige Bestrafungen begünstigte, insbesondere wenn Personen versuchten, der Polizeigewalt zu entkommen. Zu den zentralen Enthüllungen der Anklage gehörte das Zeugnis zweier ehemaliger Beamten, die bestätigten, dass Tyre Nichols keine Gefahr darstellte. Bereits im September wurden fünf ehemalige Beamte, alle schwarz, wegen Bundesanklagen angeklagt. Zwei gestanden seitdem teilweise die Vorwürfe. Einer dieser Beamten, Emmitt Martin III, sagte aus, er habe nach einer Kollision mit einer flüchtenden Person in den Tagen zuvor eine Schreibtischaufgabe erhalten. Bereits verärgert über die geringe Anzahl an Verhaftungen in jener Nacht im Januar 2023, sah er Herrn Nichols eine rote Ampel überfahren und leitete daraufhin eine Verkehrskontrolle ein.