25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Ex-CEO von Abercrombie & Fitch in Sexhandels-Skandal verstrickt

Ex-CEO von Abercrombie & Fitch in Sexhandels-Skandal verstrickt

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Abercrombie & Fitch, Mike Jeffries, steht unter schwerwiegenden Anklagen: Ihm wird vorgeworfen, während seiner Amtszeit ein internationales Netzwerk für Sexhandel und Prostitution betrieben zu haben. Jeffries, der das Unternehmen von 1992 bis 2014 leitete, muss sich nun vor einem Bundesgericht in Central Islip, New York, verantworten. Am Freitag wird erwartet, dass der mittlerweile 80-Jährige zu insgesamt 16 Anklagepunkten Stellung nimmt. Zusätzlich zu Jeffries steht auch sein langjähriger Mitarbeiter James Jacobson vor Gericht. Er soll die Rolle eines Anwerbers gespielt haben, der Männer bezahlte, um mit ihm sexuellen Kontakt zu haben, und diejenigen auswählte, die Jeffries und dessen Partner Matthew Smith weltweit begleiten sollten. Smith, der sowohl die US-amerikanische als auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, hat seinen Einspruch bislang noch nicht eingelegt. Beide stehen vor denselben Vorwürfen wie Jeffries. Laut Anklageschrift wurden von 2008 bis 2015 Männer unter falschen Vorwänden angelockt. Ihnen wurde eine Karriere im Modelgeschäft versprochen, während tatsächlich die Erfüllung der sexuellen Wünsche von Jeffries und Smith im Vordergrund stand. Die betroffenen Männer seien zu Alkohol- und Medikamentenkonsum gezwungen worden und mussten unter anderem auch Vertraulichkeitsvereinbarungen unterzeichnen. Sollte die Schuld der Angeklagten festgestellt werden, drohen ihnen 15 Jahre bis lebenslange Haftstrafen für Menschenhandel, und bis zu 20 Jahre für grenzüberschreitende Prostitution. Diese Vorwürfe erinnern an ähnliche Anschuldigungen, die in einer BBC-Dokumentation 2023 erhoben und in zivilrechtlichen Klagen gegen Jeffries vorgebracht wurden. Obgleich auch Abercrombie & Fitch selbst verklagt wurde, bestreitet das Unternehmen, von den angeblichen Vergehen Jeffries' gewusst zu haben. Die Marke war unter seiner Führung bekannt für provokante Werbung und semi-nackte Models. Jeffries trat schließlich zurück, als das Unternehmen mit rückläufigen Verkäufen und Kritik an seiner Führungsstrategie konfrontiert wurde.