08. Oktober, 2024

Wirtschaft

Ex-Banker des Bank of Canada rät zu entschlossener Zinssenkung

Ex-Banker des Bank of Canada rät zu entschlossener Zinssenkung

Ein ehemaliges Mitglied des leitenden Gremiums der Bank of Canada, Paul Beaudry, hat empfohlen, die Kreditzinsen um einen halben Prozentpunkt zu senken. Beaudry betonte, dass es „gute Gründe“ dafür gebe, die Zinsen so schnell wie möglich auf ein neutrales Niveau zurückzuschieben, um Optimismus unter Haushalten und Unternehmen zu fördern.

Da die politischen Entscheidungsträger zunehmend sicher sind, dass sich Lohnerwartungen und Unternehmenspreissetzungen in die richtige Richtung entwickeln, sieht Beaudry Potential für schnellere Zinssenkungen als Weg zu einer nachhaltigen Rückkehr zur 2%-Inflationsrate. In einem Gespräch im Podcast der Canadian Imperial Bank of Commerce hob er hervor, dass nun die Voraussetzungen für solche Maßnahmen gegeben seien und er sogar auf eine Senkung um 50 Basispunkte beim Treffen der Bank am 23. Oktober wetten würde.

Ein solches monetäres Stimulans könnte helfen, Verzögerungen in der kanadischen Wirtschaft zu überbrücken und den notwendigen Vertrauensschub zu geben. Die Diskussion um Zinserwartungen nimmt neue Fahrt auf, nachdem robuste US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wurden, was auch die Erwägungen der Bank of Canada beeinflusste. Beaudry erklärte, die Bank wolle keine Überraschungen verursachen, sei aber bereit, bei Bedarf einzugreifen.

Mit einem Leitzins von derzeit 4,25% belastet dies das Wirtschaftswachstum, während der neutrale Satz – ein theoretisches Zinsniveau, das weder einschränkt noch anregt – bei 2,75% liegt. Beaudry argumentierte, dass die Zinsen zügig gesenkt werden sollten, um in diesen Bereich zu gelangen. Während die Arbeitslosenquote im August 6,6% erreichte, bezweifelt Beaudry, dass ein stark positiv ausfallender Arbeitsmarktbericht die Sichtweise der Zentralbank grundlegend ändern würde.