Die aktuellen Diskussionen um die mögliche Zerschlagung der Deutschen Bahn nehmen an Schärfe zu, denn die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) positioniert sich mit klaren Worten gegen diese Forderungen. EVG-Chef Martin Burkert betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur seine Bedenken in Bezug auf Aussagen von Friedrich Merz und der Union. Das Spiel mit dem Gedanken, die Bahn zu zerschlagen, sei seiner Meinung nach ein gefährliches Unterfangen: Es schaffe neue Probleme, anstatt bestehende zu lösen. Im Wahlprogramm der Union wird seit langer Zeit diskutiert, ob eine Neustrukturierung der bundeseigenen Bahn zielführend wäre. Ein zentrales Argument dabei ist die stärkere Trennung von Infrastruktur- und Transportbereich, um den Wettbewerb zu fördern. Kürzlich äußerte sich auch Verkehrsminister Volker Wissing kritisch zu dieser Idee und sprach sich gegen eine Zerschlagung aus. Im Rahmen eines bundesweiten Protests plant die EVG eine eindrucksvolle Demonstration am Tag des CDU-Parteitags. Unter dem Motto „Zukunft Bahn geht nur zusammen“ fordert die Gewerkschaft eine nachhaltige Finanzierung der Bahn – nach Vorbild von Österreich und der Schweiz. Burkert warnt eindringlich davor, auf Kosten der Bahn-Beschäftigten politisches Kapital zu schlagen.