Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat ihren Forderungskatalog für die anstehenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn präsentiert und erwartet eine Gehaltssteigerung von 7,6 Prozent. Besonders für Schichtarbeiter strebt die Gewerkschaft zusätzlich 2,6 Prozent mehr an, wobei ein Teil dieser Summe in zusätzliche Freizeit umgewandelt werden kann. Trotz der ambitionierten Forderungen sind Warnstreiks derzeit nicht vorgesehen. Die Tarifgespräche beginnen am 28. Januar und beinhalten neben Gehaltserhöhungen auch Bonuszahlungen von 500 Euro für EVG-Mitglieder. „Mehr Wertschätzung für harte Arbeit und die Absicherung von Einkommen und Beschäftigung stehen in dieser Runde im Fokus“, betont Cosima Ingenschay, Verhandlungsführerin der EVG. Bereits bei den Verhandlungen mit den Privatbahnen hatte die EVG ähnliche Forderungen gestellt, die zu einer Entgelterhöhung von 6,1 Prozent führten. Die Verhandlungen werden vorgezogen, um mögliche politische Einflüsse aufgrund der Bundestagswahl zu umgehen. Obwohl die aktuellen Tarifverträge bis Ende März bestehen, schließt die EVG den Einsatz von Arbeitskämpfen als Druckmittel nicht aus und verweist auf die Bereitschaft der Mitglieder zu streiken. Die Tarifverträge der EVG umfassen etwa 192.000 Arbeitnehmer der Deutschen Bahn. Rückblickend endeten die letzten Verhandlungen im Sommer 2023 mit einem Kompromiss nach mehreren Streiks.