23. September, 2024

Sports

Everton kämpft weiter: 1:1 gegen Leicester City sorgt für gemischte Gefühle

Everton kämpft weiter: 1:1 gegen Leicester City sorgt für gemischte Gefühle

Der prasselnde Regen und die donnernden Blitze über dem King Power Stadium bildeten die Kulisse eines intensiven Duells zwischen Leicester City und dem FC Everton. Trotz einer improvisierten Abwehr und nur 14 einsatzbereiten Feldspielern schaffte es Everton, sich über Wasser zu halten. Doch erneut machte sich der Druck bemerkbar. Abdoulaye Doucoure sorgte mit einer misslungenen Klärung für Unruhe, James Garner und Jordan Pickford zögerten, und nach einer Ecke beförderte Stephy Mavididi den Ball ins Netz. Zum vierten Mal in Folge - drei davon in der Liga - verspielte Everton eine Führung. In dieser Saison hat das Team nun bereits acht Punkte aus Gewinnsituationen verloren, im Kalenderjahr sind es sogar 18. Beide Werte sind die höchsten unter den Premier-League-Klubs. Sean Dyche, früher bekannt dafür, dass seine Teams Führungen hielten, sieht seine Rekorde nun auf den Kopf gestellt. Das 1:1-Unentschieden am Samstag auswärts gegen Leicester City war schwer zu deuten. Everton zeigte eine der besten Halbzeiten der Saison, führte verdient und hätte auch gewinnen können – ebenso leicht hätten sie aber nach dem Ausgleich von Mavididi verlieren können. Dennoch blieb der gefürchtete späte Siegestreffer der Gastgeber aus. „Man sagt, Wahnsinn bedeutet, immer dasselbe zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“, so Dyche. „Wir haben mehr geändert, als die Leute denken. Dwight McNeil als Zehner, drei in der Abwehr, fünf in der Abwehr, verschiedene Formationen. Für jemanden, dem nachgesagt wird, er ändere nichts, habe ich wohl mehr Veränderungen vorgenommen als Pep Guardiola.“ Dyche sah seine Entscheidungen bestätigt. Jesper Lindstrom brachte mehr Dynamik ins Spiel, auch wenn ihm der Torabschluss nicht gelang. Garner machte in seiner ungewohnten Rolle als Aushilfs-Rechtsverteidiger eine gute Figur. Herausragend war vor allem das Mittelfeld-Duo Doucoure und Orel Mangala, das der Mannschaft neue Gelassenheit verlieh. „Tim Iroegbunam hat großartige Leistungen gezeigt, aber er ist noch jung“, so Dyche. „Orel Mangala ist erfahrener und hat sehr gut gespielt. Doucoure, ebenfalls, mit seiner Energie und seinen Interceptions.“ Everton spielte sowohl in der Defensive als auch in der Offensive stabiler mit diesem Duo. Beide hatten eine Passgenauigkeit von fast 92 Prozent und erlaubten es dem Team, Angriffe besser aufzubauen und mehr Kontrolle zu übernehmen. Doucoure glänzte zudem mit wichtigen Abfangen in der Defensive. Everton hat bemerkenswerterweise nur drei der 37 Premier-League-Spiele gewonnen, die Doucoure seit seinem Wechsel von Watford im Sommer 2020 verpasst hat. Doucoure erklärte, dass der Konkurrenzdruck ihn ansporne: „Ich hatte ein paar harte Wochen und wurde deshalb benched. Das ist immer eine Erinnerung daran, dass es gesunden Wettbewerb gibt.“ Unterdessen zeigt der Neuzugang Iliman Ndiaye von Everton Anzeichen von Wachstum, auch wenn die Mannschaft in drei aufeinanderfolgenden Ligaspielen keine Führung behaupten konnte. Im zweiten Durchgang ließ Everton nach, der Ballbesitz sank von 46 auf 37 Prozent und die Passgenauigkeit von 85 auf 75 Prozent. Leicester verdoppelte seine Schüsse von vier auf acht, während Everton seine Trefferquote von elf auf sechs beinahe halbierte. Dyche brachte frische Spieler wie Jack Harrison und Tim Iroegbunam, aber die Wechsel störten das Momentum nicht im Positiven – vielmehr zeigte sich die Mannschaft dadurch anfälliger. Nach dem ersten Punkt in der neuen Saison beschloss Dyche doch mit einem positiven Fazit: „Es war ein kleiner Schritt nach vorn.“ Am kommenden Samstag hat Everton die Chance, gegen Crystal Palace den ersten Sieg der Saison einzufahren.