30. Dezember, 2024

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„Eva’s Blumenladen“ ist jetzt offiziell – warum der Deppenapostroph kein Drama ist

Der Apostroph in Genitivformen ist plötzlich erlaubt – und das sorgt für hitzige Debatten. Dabei steckt hinter der neuen Regel mehr Geschichte, als man denkt. Was Sprachpuristen aufregt, hat tiefe Wurzeln.

„Eva’s Blumenladen“ ist jetzt offiziell – warum der Deppenapostroph kein Drama ist
Der Apostroph im Genitiv ist wieder erlaubt – aber nur bei Eigennamen wie ‚Eva’s Blumenladen‘. Für Plurale wie ‚Info’s‘ bleibt der Apostroph weiterhin falsch.

Jetzt ist es offiziell: „Eva’s Blumenladen“ geht klar

Für viele ein Schreckensbild der deutschen Rechtschreibung: Der Apostroph vor dem Genitiv-S. „Eva’s Blumenladen“ oder „Peter’s Taverne“ – jahrelang galt das als „Deppenapostroph“, jetzt ist es erlaubt.

Doch bevor jemand das Abendland untergehen sieht, lohnt sich ein Blick zurück in die Geschichte. Denn der Apostroph war nicht immer das Symbol für grammatikalische Verirrungen.

Büchner und Mann waren keine Deppen

Bereits im 19. Jahrhundert, als Georg Büchner sein berühmtes Drama „Danton’s Tod“ schrieb, war der Apostroph ganz normal. Auch Thomas Mann nutzte ihn gelegentlich, obwohl man ihm ja nicht gerade mangelndes Sprachgefühl unterstellen kann.

Und wenn wir ehrlich sind, stört sich heute niemand an „Beck’s Bier“, obwohl der Apostroph dort schon immer seinen Platz hatte. Das Problem mit dem Apostroph kam erst später – und jetzt kehrt man in gewisser Weise zur alten Praxis zurück.

Eine kleine Rückkehr zur Normalität

Dass der Rat für deutsche Rechtschreibung den Apostroph in Genitivkonstruktionen wieder erlaubt hat, ist keine Revolution. Es ist vielmehr eine Anerkennung dessen, was viele ohnehin schon praktiziert haben.

Wer also seinen Blumenladen „Eva’s Blumenladen“ nennen möchte, darf das jetzt auch offiziell. Trotzdem bleibt es eine Option, keine Pflicht. „Evas Blumenladen“ geht genauso klar.


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Was Sprachwandel wirklich bedeutet

Warum also die Aufregung? Ganz einfach: Sprachwandel passiert nicht durch Verordnungen, sondern durch den Alltag. Wenn viele Menschen einen vermeintlichen Fehler oft genug machen, wird er irgendwann zur Norm.

Das ist genau das, was mit dem Apostroph passiert ist. Und wer sich jetzt fragt, warum das nötig ist: Es gibt offenbar ein Bedürfnis, Eigennamen besonders zu markieren.

Es fühlt sich für viele einfach richtig an, den Apostroph zu setzen. Das hat weniger mit Faulheit zu tun als mit einem kollektiven Sprachgefühl.

Kein Grund zur Panik

Doch keine Sorge: Auch wenn der Apostroph in bestimmten Fällen erlaubt ist, bleibt vieles beim Alten. Plurale wie „Info’s“ sind weiterhin falsch, und in der normalen Satzstruktur hat der Apostroph nach wie vor nichts zu suchen.

Wer den kleinen Strich vermeiden will, kann das weiterhin tun. Am Ende geht es nur um die Möglichkeit, einen Sprachgebrauch zu legitimieren, der längst da war.