30. Januar, 2025

Wirtschaft

Eurozone vor Herausforderungen: Wirtschaft stagniert überraschend

Eurozone vor Herausforderungen: Wirtschaft stagniert überraschend

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich im letzten Quartal des vergangenen Jahres unerwartet verlangsamt. Laut einer ersten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum vorherigen Quartal. Zuvor hatte die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal noch um 0,4 Prozent zugenommen.

Analysten hatten im Vorfeld zwar nur ein leichtes Wachstum von 0,1 Prozent für Oktober bis Dezember prognostiziert, doch auch diese erwartete Steigerung blieb aus. Auf Jahresbasis stieg das BIP im vierten Quartal dennoch um 0,9 Prozent. Innerhalb der vier größten Volkswirtschaften der Eurozone zeigen sich weiterhin erhebliche Disparitäten.

Besonders auffällig ist Spanien, das mit einem BIP-Zuwachs von 0,8 Prozent im Quartalsvergleich Spitzenreiter war, während Deutschlands Wirtschaft um 0,2 Prozent und die französische um 0,1 Prozent schrumpfte. Italien meldete eine stagnierende Entwicklung. Irland verzeichnete mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent den stärksten Rückschlag, nachdem es im vorangegangenen Quartal ein ungewöhnliches Wachstum von 3,5 Prozent verzeichnet hatte. Diese Schwankungen sind teilweise auf die Ansiedlung zahlreicher internationaler Konzerne in Irland zurückzuführen. Die Analysten von Capital Economics betonen, dass das Wirtschaftswachstum der Eurozone ohne Irland im vierten Quartal 0,1 Prozent betragen hätte.

Die deutlichen Unterschiede innerhalb der Eurozone sind nicht neu, doch sie bleiben vorerst bestehen, erklärt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Besonders erfreulich sei die Situation in Spanien, das von einem boomenden Tourismussektor sowie großzügigen EU-Subventionen profitiere.