Im November zeigte sich die Inflation in der Eurozone weiterhin im Aufwärtstrend, wie die erste Schätzung des Eurostat aus Luxemburg verlauten lässt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bereits im Oktober lag die Teuerungsrate bei 2,0 Prozent. Diese Entwicklung war von Volkswirten so prognostiziert worden. Ein interessanter Aspekt ist der Rückgang der Verbraucherpreise um 0,3 Prozent im Vergleich zum vorherigen Monat, was die Analysten nur leicht unterschätzten, da sie einen Rückgang um 0,2 Prozent antizipiert hatten. Im Zentrum des Inflationsanstiegs steht der im Jahresvergleich weniger stark rückläufige Rückgang der Energiepreise, deutlich beeinflusst durch Basiseffekte. Allerdings verbleibt die sogenannte Kerninflation, welche die Schwankungen der Energie-, Nahrungs- und Genussmittelpreise ausblendet, mit 2,7 Prozent stabil. Viele Experten betrachten diese Kernteuerungsrate als bessere Indikation für den grundlegenden Inflationstrend. Vor dem Hintergrund eines langfristigen Inflationsziels von zwei Prozent seitens der Europäischen Zentralbank (EZB), gibt es Überlegungen zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen. Der Leitzins wurde im Oktober auf 3,25 Prozent gesenkt, um die Konjunktur zu stützen. Im Hinblick auf das Zusammentreffen Mitte Dezember gehen viele Experten von einem weiteren Zinsschritt um 0,25 Prozent aus. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die, angesichts der schwächelnden Wirtschaftslage, auf einen stärkeren Schnitt von 0,50 Prozentpunkte spekulieren.