24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Eurozone im Fokus: PMI-Daten und Zentralbanken im Rampenlicht

Eurozone im Fokus: PMI-Daten und Zentralbanken im Rampenlicht

Am Donnerstag richten sich die Augen der europäischen und globalen Märkte gespannt auf die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (PMI), insbesondere aus der Eurozone. Die Wachstumsprognosen in diesem Wirtschaftsraum haben unter Investoren und Politikern Besorgnis ausgelöst, da die Geschäftstätigkeit voraussichtlich weiter rückläufig bleibt. Dadurch erhöht sich der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), die Zinsen früher als geplant zu senken. Präsidentin Christine Lagarde betonte am Mittwoch die Notwendigkeit, bei weiteren Lockerungsschritten vorsichtig zu agieren und sich an den eintreffenden Daten zu orientieren. Insider berichteten jedoch, dass Entscheidungsträger bereits diskutieren, ob die Zinssätze unter das neutrale Niveau gesenkt werden müssen, um die Wirtschaft zu stimulieren.

Derzeit zeigen Futures-Preise, dass Händler davon ausgehen, dass die Zinssätze bis Juni nächsten Jahres auf unter 2% fallen. Diese Aussichten haben den Euro stark belastet, der im bisherigen Monatsverlauf über 3% nachgegeben hat und auf dem Weg zu seinem stärksten monatlichen Rückgang seit April 2022 ist. Die Gemeinschaftswährung konnte am Donnerstag kein Schwung gewinnen und verharrte nahe ihrem schwächsten Stand seit Anfang Juli.

Neben den PMI-Daten für die Eurozone werden auch die Indizes für das Vereinigte Königreich und die USA veröffentlicht. Es wird jedoch erwartet, dass das Wachstum in diesen Volkswirtschaften besser abschneiden wird als in ihrem eurozonalen Pendant. Der Internationale Währungsfonds hob Anfang dieser Woche hervor, dass die US-amerikanische Wirtschaft weiterhin ein Haupttreiber für das globale Wachstum bis Ende des Jahres 2025 sein wird, was optimistische Wetten auf den Dollar stärkt. Der US-Dollar hat zusätzlichen Rückenwind durch Unsicherheit über die bevorstehende US-Wahl und steigende Marktwetten auf einen möglichen Sieg des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump erhalten.

Schließlich sorgte die Ablehnung eines Vertragsangebots durch die Fabrikarbeiter von Boeing, das eine Lohnerhöhung von 35% über vier Jahre vorsah, für Aufsehen – ein Rückschlag für Investoren und das Management des Unternehmens, das auf eine Beilegung des über fünf Wochen andauernden Streiks gehofft hatte. Diese Entscheidung spiegelt jahrelangen Unmut unter den Arbeitern wider und droht, die finanzielle Krise des Unternehmens zu verschärfen.