24. Oktober, 2024

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Eurozone: Bundesanleihen legen zu bei widersprüchlichen Wirtschaftsindikatoren

Eurozone: Bundesanleihen legen zu bei widersprüchlichen Wirtschaftsindikatoren

Am Donnerstag zeigten die deutschen Bundesanleihen eine positive Dynamik, die sich im Verlauf des Tages fortsetzte. Der Euro-Bund-Future, ein entscheidender Indikator, stieg um 0,53 Prozent auf 133,51 Punkte, während die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf 2,25 Prozent fiel.

Die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone lieferten am Morgen ein gemischtes Bild. Während die Stimmung in der Industrie im Oktober etwas besser ausfiel als prognostiziert, verzeichnete der Dienstleistungssektor einen unerwarteten Rückgang. Deutschland überraschte positiv mit Zuwächsen in beiden Bereichen, während Frankreich in beiden Sektoren Rückgänge hinnehmen musste.

Trotz dieser Ergebnisse bleiben die industriellen Indizes auf niedrigem Niveau. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, hebt hervor, dass Aufträge fehlen und Unternehmen sich mit Investitionen zurückhalten, bedingt durch hohe Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheiten. Die schwachen Zahlen aus Deutschland und Frankreich geben Anlass zur Sorge, dass die Eurozone im Winter in eine Rezession geraten könnte.

Die Erwartungen einer Zinssenkung in der Eurozone haben den Anleihen zu einem Aufschwung verholfen, unterstützt durch aktuelle Aussagen der EZB. Die Mehrheit der Investoren rechnet fest mit einer Senkung des Leitzinses um mindestens 0,25 Prozentpunkte im Dezember. Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen spekuliert man sogar auf eine Reduktion um 0,50 Prozentpunkte. Diese Erwartungen kamen nach einem schwachen Wochenstart wieder auf, als die Marktteilnehmer mit weniger ausgeprägten Zinssenkungen gerechnet hatten.