Wenn am Samstag beim Eurovision Song Contest Künstler aus 26 Ländern um die Gunst des Publikums buhlen, ist nicht nur ein hoher Unterhaltungswert, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte garantiert. Das weltweit meistgesehene Kulturereignis besticht durch eine Mischung aus Glamour und Musik – und offenbart mitunter auch politische Untertöne.
Wer beim diesjährigen Spektakel in Malmö, Schweden, das Siegertreppchen erklimmen könnte, darüber geben nicht nur die Wettquoten der europäischen Buchmacher, sondern auch das rege Online-Rauschen Auskunft.
Einer der Acts, der in der engeren Auswahl steht und besonders viel Gesprächsstoff bietet, ist Joost Klein aus den Niederlanden. Mit seinem Song "Europapa" setzt Klein Akzente und begeistert das Publikum. Der niederländische Star vermengt gekonnt Popmusik mit rasanten Beats und hat sich mit dieser Mischung in seiner Heimat fest etabliert. Sein Lied ist eine Art Hommage an Europa, gleichzeitig aber auch ein persönlicher Tribut – Klein thematisiert darin eine Reise über den Kontinent, die im Lichte des frühen Verlusts seiner Eltern zu verstehen ist.
Insgesamt spiegelt die Auswahl der Favoriten die Vielfalt der europäischen Musikszene wider und verspricht einmal mehr, ein spannendes Wettbewerbserlebnis zu werden. Während die Fachjurys und das Fernsehpublikum ihre Stimmen verteilen, wird einmal mehr klar, dass der Eurovision Song Contest nicht nur ein Kampf der Stimmen, sondern auch ein taktisches Spiel um Sympathie und Überzeugungskraft ist.