Der EuroStoxx 50 setzte seine Talfahrt zu Wochenbeginn fort und schloss 1,49 Prozent tiefer bei 5.386,98 Punkten. Die Unsicherheit über die US-Zollpolitik und befürchtete Wachstumsprobleme in den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt, drückten den Index. In Anbetracht der potenziellen Auswirkungen auf die globale Wirtschaft wächst die Sorge vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten.
Eine zusätzliche Belastung für den EuroStoxx kam aus Deutschland, wo die Grünen sich skeptisch zeigten, dem aktuellen Verteidigungs- und Infrastrukturpaket von CDU/CSU und SPD zuzustimmen. Dennoch bleiben sie offen für Verhandlungen. Ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die deutsche Infrastruktur hatte zuvor dem EuroStoxx Rückenwind verliehen, könnte jedoch vorerst ins Stocken geraten.
Auch der britische FTSE 100 notierte schwächer, verlor 0,92 Prozent und fiel auf 8.600,22 Punkte. Der Schweizer SMI büßte 0,48 Prozent ein und verzeichnete 13.013,45 Punkte.
Hani Redha, Portfoliomanager bei PineBridge Investments, sieht trotz jüngster Kursverluste weiterhin Potenzial in kontinentaleuropäischen Aktien, die sich bislang besser als der US-Markt entwickelt haben. Weitere Experten teilen diesen Optimismus, gestützt durch gesunde Unternehmensbilanzen und attraktive Bewertungen im europäischen Vergleich zur Wall Street.
Unter den Branchen erwiesen sich Technologiewerte als besonders anfällig, beeinträchtigt durch negative Impulse der US-Technologiebörse Nasdaq. Diese Werte gelten als stark konjunkturabhängig und reagieren empfindlich auf die aktuellen Wachstumssorgen. Novo Nordisk verzeichnete nach der Veröffentlichung von Studiendaten zu seinem Abnehm-Medikament Cagrisema einen Rückgang von über acht Prozent, was enttäuschte Erwartungen hinsichtlich der Dosierung von Cagrisema widerspiegelt.
Eutelsat hingegen erlebte nach einem Kurssturz eine Erholung. Die Aktien des Satellitenbetreibers handelten bei 7,47 Euro, was einem Anstieg von rund 28 Prozent seit Freitag entspricht, obwohl sie von dem Höchststand am Donnerstag bei 9,30 Euro noch entfernt sind. Die Spekulation, dass Eutelsats Netzwerk OneWeb als europäische Alternative zu Elon Musks Starlink avancieren könnte, sorgte für eine Rally, die von Gewinnmitnahmen unterbrochen wurde.