Der charismatische Aufwärtstrend des EuroStoxx 50 erlebte am Mittwoch eine Verschnaufpause. Der angesehene Index der Eurozone fiel um 0,36 Prozent auf 5.514,03 Punkte, nach einem frischen Höchstwert von über 5.544 Punkten am Dienstag. Auch andere europäische Börsenindizes konnten sich dem Strudel nicht entziehen: Der Schweizer SMI reduzierte sich um 0,43 Prozent auf 12.838,75 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,20 Prozent auf 8.749,10 Punkte nachgab. Hinter dieser Abwärtsbewegung steckten laut Börsianern hauptsächlich enttäuschende Unternehmenszahlen. Zudem drückte die aufkeimende Enttäuschung über die jüngsten diplomatischen Aktivitäten zwischen den USA und Russland auf die Stimmung. Dass Vertreter aus Kiew und Europa von Verhandlungen ausgeschlossen werden sollen, dämpfte Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Ukraine-Konflikts. Ein weiteres Gewitter drohte von der transatlantischen Handelsfront hereinzubrechen: US-Präsident Donald Trump kündigte mögliche Zölle von 25 Prozent auf den Autoimport an, was Spekulationen über einen eskalierenden Handelsstreit anfachte. Die Märkte betrachten Trumps Ankündigungen als taktische Verhandlungsstrategien, was jedoch die Unsicherheit weiter befeuert. Besonders hart traf es den Automobilsektor, dessen Aktien europaweit ins Minus rutschten. Noch stärkere Verluste gab es im Bergbau. Glencore war der Hauptschuldige, als seine Aktien am Ende des 'Footsie' um 6,5 Prozent einbrachen. Ein Bericht der RBC-Bank führte die höheren als erwarteten Schulden sowie enttäuschende Dividendenzahlungen als Gründe an. Im niederländischen AEX führte Philips die Verliererliste mit einem Rückgang von fast zwölf Prozent an, geplagt von schwachen Umsatzzahlen und einem zähen Geschäft in China. Im Gegensatz dazu brillierten STMicroelectronics im Pariser CAC 40 mit einem Zuwachs von über fünf Prozent, nachdem das Analysehaus Jefferies eine Kaufempfehlung aussprach. Analyst Janardan Menon sieht wachstumsfördernde Impulse ab dem zweiten Halbjahr, angetrieben von einer steigenden Nachfrage im Chipsektor.
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EuroStoxx 50: Eine Atempause trotz Hoffnungsfunken
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