Die Konjunkturaussichten für den Euroraum bleiben getrübt, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Wachstumsprognosen weiter gesenkt hat. Für das laufende Jahr erwartet die EZB nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent. Bereits im Dezember wurden die Erwartungen von 1,3 Prozent auf 1,1 Prozent reduziert, was die anhaltenden Herausforderungen im Währungsraum unterstreicht.
Auch der langfristige Ausblick gibt wenig Anlass zur Euphorie. Für das Jahr 2026 prognostiziert die EZB einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Ländern der Gemeinschaftswährung auf 1,2 Prozent, nachdem die dezemberlichen Erwartungen noch bei 1,4 Prozent lagen. Für 2027 wird ein marginales Wachstum von 1,3 Prozent erwartet. Das moderate Wachstum deutet auf strukturelle Herausforderungen im Euroraum hin.
Was die Inflation betrifft, so erwartet die Zentralbank einen langsameren Rückgang der Teuerung als bisher angenommen. Die inflationsrate wird in diesem Jahr voraussichtlich bei 2,3 Prozent liegen, höher als die bisherigen Erwartungen von 2,1 Prozent. Für 2026 geht die EZB nach wie vor von einer Verteuerung um 1,9 Prozent aus, während für 2027 ein Ziel von 2,0 Prozent angesetzt wird.
Die vorrangige Aufgabe der EZB bleibt die Stabilisierung des Euro und der Erhalt der Kaufkraft. Die Zentralbank sieht ihr inflationsziel mittelfristig bei einer Rate von 2,0 Prozent, was als Maß für stabile Preise im Euroraum gilt.