Im vergangenen Jahr stammten 20 Prozent der in Europa verbrauchten Elektrizität aus Windkraft, zeigen die aktuellen Daten der Branchenorganisation WindEurope. Doch das Ausbauvolumen von Windkapazitäten reichte nicht aus, um den anspruchsvollen Energie- und Klimazielen der Europäischen Union für das Jahr 2030 gerecht zu werden.
Seit über zwei Jahrzehnten spielt die Windenergie eine immer wichtigere Rolle in der europäischen Stromproduktion. Dennoch fordert die EU eine deutlich stärkere Expansion, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Das Jahr 2023 brachte Europa einen Zuwachs von 15 Gigawatt (GW) neuer Windenergiekapazität, davon 13 GW Offshore- und rund 2 GW Onshore-Windkraft. Innerhalb der EU-27 entfielen 13 GW auf die Mitgliedstaaten. Um jedoch die Ziele für 2030 zu erreichen, wären jährliche Neubauten von 30 GW erforderlich. Angestrebt wird ein Anteil von 34 Prozent Windkraft am Stromverbrauch bis 2030 und mehr als 50 Prozent bis 2050.
Besonders der globale Offshore-Windsektor steht vor Herausforderungen. Infrastrukturprobleme, Verzögerungen bei Netzanschlüssen sowie erhöhte Kosten für Komponenten belasten den Sektor. Diese Faktoren erschweren Investitionsbeschlüsse in Europa, so WindEurope.
Laut Giles Dickson, CEO von WindEurope, mangelt es an neuen Windparks aus drei Hauptgründen: Viele Regierungen setzen die EU-Zulassungsregeln nicht effizient um, es kommt zu Verzögerungen bei neuen Netzanschlüssen und Europa elektrifiziert seine Wirtschaft nicht rasch genug.