EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich mit Nachdruck für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa ausgesprochen. Ihrer Ansicht nach klafft eine große Diskrepanz zwischen den Verteidigungsetats Russlands und Europas, die dringend geschlossen werden müsse. Bis zu neun Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts investiert Russland in den Verteidigungssektor, während der europäische Durchschnitt bei lediglich 1,9 Prozent liegt. Diese Diskrepanz müsse dringend adressiert werden, so die Forderung der Politikerin. Von der Leyen rief dazu auf, gemeinsame europäische Verteidigungsprojekte ins Leben zu rufen, um die Sicherheit in Europa zu stärken. Sie kündigte an, in den kommenden 100 Tagen konkrete Vorschläge zur Zukunft der Verteidigung vorzulegen. Diese Initiative steht im Kontext der bevorstehenden Abstimmung im Europaparlament über das künftige Kommissionskabinett. Eine weitere wegweisende Entwicklung ist die Nominierung von Andrius Kubilius aus Litauen als erstem Verteidigungskommissar. Dieser Schritt könnte als Signal für eine verstärkte europäische Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich gewertet werden.