Die europäische Hoffnung, eine eigenständige Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge zu etablieren, hat einen Dämpfer durch die finanzielle Krise von Northvolt erhalten. Nichtsdestotrotz zeigt ein aktuelles Beispiel, dass mit ausländischer Expertise und Kapital durchaus Fortschritte möglich sind. Die slowakische Firma InoBat, unter der Leitung von CEO Marian Bocek, hat erfolgreich eine Finanzierung in Höhe von 100 Millionen Euro in der Series C-Runde abgeschlossen. Diese Investition kommt kurz nach dem Kollaps von Northvolt und signalisiert, dass europäische Batteriefirmen weiterhin Kapital beschaffen können, wenn auch stark abhängig von strategischen Partnerschaften. Hierbei spielt die Zusammenarbeit zwischen InoBat und dem chinesischen Batteriehersteller Gotion eine zentrale Rolle. Letzterer erwarb im vergangenen Jahr einen 25%-Anteil an InoBat, was auch den Bau neuer europäischer Gigafabriken beinhaltet. Solche Joint Ventures könnten zukünftig zur Norm werden, da sie auf das bewährte und kosteneffiziente Batteriemanagement der Chinesen zurückgreifen müssen. Der globale Batteriemarkt wird von Giganten wie CATL und BYD dominiert, was europäischen Start-ups das Leben erschwert. Dennoch gibt es auch regionale Perspektiven: Verkor, unterstützt von Renault, plant eine Gigafabrik in Frankreich, während Ilika in Großbritannien sich auf Lizenzvereinbarungen konzentriert, um die Produktion von Festkörperbatterien zu skalieren. Diese Beispiele zeigen, dass trotz Rückschlägen ein europäischer Batterie-Aufbau möglich ist, solange Partnerschaften mit etablierten asiatischen Firmen gesucht werden und diese helfen, die Produktion zu beschleunigen und Liquidität zu wahren. Auch die Nähe zu großen Automobilproduzenten spielt eine Rolle, wie das Beispiel von InoBat und dem GIB Joint Venture in der Slowakei zeigt.