Der europäische Aktienmarkt erlebt derzeit eine der herausforderndsten Phasen seit einem Jahr. Der STOXX 600, der umfassende Benchmark-Index Europas, fiel um 0,6%, womit er seinen niedrigsten Stand seit fast zwei Monaten erreichte. Angesichts eines Rückgangs von 2,72% im Oktober steht der Index vor seiner schlechtesten monatlichen Performance seit einem Jahr und verzeichnet damit bereits den zweiten monatlichen Rückgang in Folge. Besonders betroffen von den aktuellen Turbulenzen sind Technologiewerte, die um 1,1% nachgaben und damit den stärksten negativen Einfluss auf den Index hatten. Die jüngsten Quartalsberichte großer Technologiekonzerne wie Meta und Microsoft haben gezeigt, dass die Investitionen in Künstliche Intelligenz zunehmen. Allerdings zeigen sich Investoren besorgt über das Ausbleiben schneller und erheblicher Renditen. Nicht nur technologisch bedingte Bewegungen beeinflussten den Markt: TotalEnergies büßte 1,7% ein, nachdem der bereinigte Nettogewinn des französischen Ölriesen im dritten Quartal einen Dreijahrestiefstand erreicht hatte. Auch bei BNP Paribas lief es nicht besser – die französische Bank verzeichnete nach Vorlage ihrer Quartalszahlen einen Kursrückgang von 6,5%. Anheuser-Busch InBev enttäuschte ebenfalls mit schlechter als erwarteten Gewinnzahlen und einem Umsatzeinbruch, was zu einem Kursverlust von 3% führte. Positiv in Szene setzen konnte sich dagegen Shell, deren Quartalsgewinn von 6 Milliarden Dollar die Erwartungen übertraf, was sich in einem Kursanstieg von 1,1% niederschlug. Airbus legte sogar 2,9% zu, nachdem das Unternehmen einen Nachfolger für seine Flugzeugbau-Sparte benannt hatte, während der CEO weiterhin im Amt bleibt. Auf der konjunkturellen Seite wurden neue Inflations- und Verkaufsdaten bekannt gegeben. Die vorläufige Inflationsrate in Frankreich lag im Oktober bei 1,5%, während in Deutschland die Einzelhandelsumsätze im September unerwartet stiegen.