Die Erfolgsgeschichte des chinesischen KI-Start-ups DeepSeek sollte laut dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) einen Anreiz für mehr Innovation in Europa bieten. Paul Lukowicz, Wissenschaftlicher Direktor des DFKI-Bereichs Eingebettete Intelligenz, zeigt sich beeindruckt von der Entschlossenheit, mit der in China große Investitionen in die Entwicklung von KI-Modellen getätigt werden. Diese Art von Engagement, sagt er, fehle auf dem europäischen Kontinent, was bedauerlich sei. Peter Liggesmeyer vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering in Kaiserslautern hebt die Potenziale des chinesischen Modells hervor, insbesondere in puncto Ressourcenschonung bei hoher Leistungsfähigkeit. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit in der IT eine immer größere Rolle spielt, könnte die energieeffiziente Technologie von DeepSeek der Schlüssel für die praktische Anwendung großer Sprachmodelle sein. Lukowicz betont, dass China mit DeepSeek nicht nur den Anschluss an aktuelle KI-Technologien gefunden hat, sondern auch einen Vorsprung erzielen konnte. Dennoch warnt er vor einer überzogenen Hysterie um das Modell. Auch politische Einflussnahme ist ein Aspekt, der in der Diskussion über das KI-Modell nicht unterschätzt werden sollte. Die Problematik liegt in der Möglichkeit, dass kritische Themen nicht angemessen behandelt werden. Peter Liggesmeyer stimmt zu, dass Inhalte aus dem Sprachmodell von DeepSeek mit Bedacht verwendet werden sollten. Wichtiger jedoch erscheint ihm der innovative Ansatz, der dem Modell zugrunde liegt, und somit eine Chance birgt, die europäische Forschungslandschaft zu inspirieren.