Die europäischen Aktienmärkte setzten ihren positiven Kurs der vergangenen Woche Anfang dieser Woche fort. Im frühen Handel erklomm der EuroStoxx 50 die Marke von 4.831 Punkten und erreichte damit die exponentielle 200-Tage-Durchschnittslinie. Dies stellt eine deutliche Erholung dar, nachdem der Index in der Vorwoche auf ein Zwischentief von 4.688 Punkten gefallen war, ein Niveau, das zuletzt Mitte August verzeichnet worden war.
Bis zum späten Vormittag konnte der Index der Eurozone sich mit einem halben Prozent im Plus bei 4.815 Punkten behaupten. Der breiter gefasste Stoxx 50 schaffte ein kleines Plus von 0,1 Prozent auf 4.322 Punkte, und der Schweizer SMI stieg auf 11.730 Punkte. Auch der britische FTSE 100 legte um 0,3 Prozent auf 8.287 Punkte zu.
Besondere Beachtung fand erneut die Bankenbranche. Die italienische Unicredit zog mit ihrem milliardenschweren Angebot für den Mitbewerber Banco BPM die Blicke auf sich. In Folge dessen sprangen die Aktien von Banco BPM auf den höchsten Stand seit 2016 und gewannen in der Spitze fast acht Prozent hinzu. Im Kontrast dazu rutschten die Anteile der Commerzbank um rund sieben Prozent abwärts und erreichten die 200-Tage-Linie, womit sie ein zweimonatiges Tief erreichten, ebenso wie die Papiere der Unicredit, die um 3,3 Prozent nachgaben.
Der Unicredit droht eine signifikante Kapitalerhöhung, um die Milliardenofferte an die Aktionäre der Banco BPM zu finanzieren. Gleichzeitig deutet der designierte deutsche Bundesfinanzminister Jörg Kukies an, dass die Unicredit von einer Übernahme der Commerzbank vorerst absehen könnte.
Ein zweistelliger prozentualer Kursrückgang erfolgte bei den Aktien von Kingfisher, deren Quartalsentwicklung im Bereich der Baumärkte enttäuschte. Gleichzeitig verdoppelten sich die Anteile des IT-Dienstleisters Atos dank der Übernahmepläne des französischen Staates für den Supercomputer-Sektor, mit dem Ziel, die Unternehmenssanierung zu unterstützen.