20. Januar, 2025

Märkte

Europas Börsen trotzen Trumps Amtseinführung: Ein Balanceakt zwischen Unsicherheit und Optimismus

Europas Börsen trotzen Trumps Amtseinführung: Ein Balanceakt zwischen Unsicherheit und Optimismus

Die europäischen Börsen zeigen sich am Tag der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump stabil: Der EuroStoxx 50 erreichte zwar zeitweise ein neues Hoch seit der Jahrtausendwende, notierte jedoch am Mittag nur leicht im Plus mit einem Zuwachs von 0,02 Prozent auf 5.149,08 Punkte. Unterdessen kletterte der Schweizer SMI um 0,28 Prozent auf 12.023,43 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,22 Prozent auf 8.523,95 Punkte zulegte.

Analyst Mathieu Savary von BCA Research bezeichnet die Amtseinführung von Trump als kritischen Moment für Europa, insbesondere im Hinblick auf mögliche Handelsstreitigkeiten mit den USA. Der europäische Autosektor, besorgt über potenzielle Strafzölle durch die neue US-Regierung, verzeichnete am Wochenbeginn geringere Kursgewinne. Indessen bleibt die Unsicherheit der Hauptfaktor, der die Märkte beschäftigt. Dennoch könnten sich Chancen ergeben, sobald ein bilateraler Handelsdeal zwischen Europa und den USA in Sicht kommt.

Während die Aktien des Autosektors schwächelten, zeigten sich die Aktien von Rüstungs- und Militärtechnikunternehmen wie Thales, Airbus und Safran gefragt. Diese Titel profitierten von Trumps Ankündigung, höhere Verteidigungsbudgets für NATO-Staaten zu fordern. Gleichzeitig verloren die Versorger-Aktien weiter an Boden, nachdem Trump seine Präferenz für fossile Energieträger bekräftigt hatte.

Die diesjährige Berichtssaison der US-Banken hat europäische Institute ins Rampenlicht gerückt. Medienberichten zufolge erwägt die Commerzbank einen massiven Stellenabbau, um eine Übernahme durch Unicredit zu verhindern, was deren Aktien um 2,3 Prozent steigen ließ. Unterdessen prüft die spanische Santander wohl einen Rückzug aus Großbritannien aufgrund niedrigerer Renditen. Dieses Vorhaben scheint jedoch nicht unmittelbar bevorzustehen, und die Aktie gewann 1,4 Prozent hinzu.

Bei der spanischen Telefónica führten personelle Veränderungen an der Unternehmensspitze zu Kursverlusten von fast 3 Prozent. Contrastierend dazu legten die Aktien des britischen Netzbetreibers National Grid um circa ein Prozent zu, gestützt durch eine positive Analystenbewertung der Citigroup.