Europas Börsen blicken in eine zunehmend düstere Zukunft, während die Aktienmärkte der USA in Rekordlaune sind. Nach einem schwungvollen Wochenstart mussten die europäischen Märkte am Dienstag Verluste hinnehmen, angetrieben von der Unsicherheit über die wirtschaftspolitischen Pläne des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Der EuroStoxx 50, die Benchmark der Eurozone, verlor 2,25 Prozent und fiel auf 4.744,69 Punkte – den tiefsten Stand seit zwei Monaten.
In der Schweiz fiel der SMI um 1,60 Prozent auf 11.712,09 Zähler, während der britische FTSE 100 um 1,22 Prozent auf 8.025,77 Punkte nachgab. Die gedämpften Erwartungen des ZEW-Konjunkturbarometers verstärkten die Unruhe. Michael Herzum von Union Investment unterstreicht die berechtigte Vorsicht angesichts wachsender Unsicherheiten durch die bevorstehende Trump-Administration. Europas Wachstumsherausforderungen könnten dadurch weiter zunehmen.
Besonders betroffen waren exportorientierte Branchen. Der Pharma- und Agrarchemiesektor erlebte erhebliche Verluste, mit Bayer-Aktien, die nach enttäuschenden Zahlen um fast 15 Prozent absackten. Die schwache Entwicklung im Agrargeschäft, insbesondere bei Glyphosat, dämpft die Erwartungen für das laufende Jahr. Der Telekommunikationssektor kämpfte mit einem Kursrutsch von Vodafone um etwa 8 Prozent, verursacht durch ein schwaches Deutschland-Geschäft und rechtliche Änderungen, die das TV-Geschäft des Unternehmens erheblich belasten.
Positiver stach der britische Pharmariese Astrazeneca hervor. Der hohe Bedarf an Medikamenten für Krebs und seltene Krankheiten hält die Jahresziele intakt, was den Kurs stabil hielt und optimistische Aussichten weckt.