Der Montag startete für Europas Börsen zunächst schwach, konnte jedoch letztendlich mit einem positiven Ergebnis abschließen. Nach dem Minustrend der Vorwoche verbesserte sich im Verlauf des Tages die Stimmung. Während der US-Leitindex Dow Jones Industrial von einem Kursrutsch bei Boeing gebremst wurde, konnten sich hierzulande die Airbus-Aktien als Stütze erweisen. Grund für Boeings Verluste in New York war ein erneuter Flugzeug-Zwischenfall.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 konnte um 0,49 Prozent auf 4485,48 Punkte zulegen. Auch der französische Cac 40 verzeichnete einen positiven Trend mit einem Anstieg um 0,40 Prozent auf 7450,24 Punkte. Der britische FTSE 100 hingegen legte aufgrund von fallenden Ölwerten lediglich um 0,06 Prozent auf 7694,19 Zähler zu.
Michael Hewson vom Broker CMC Markets attestierte den europäischen Märkten einen "vorsichtig positiven Wochenstart". Dennoch wurde betont, dass es aktuell an Kurstreibern für eine deutlichere Erholung mangelt - vor allem im Hinblick auf die am Donnerstag anstehende Veröffentlichung von US-Inflationsdaten und den Start der US-Berichtssaison. Seit Jahresbeginn hat der EuroStoxx 50 0,8 Prozent verloren, da die Erwartungen der Anleger an baldige Zinssenkungen zuletzt gedämpft waren.
Im europäischen Branchenvergleich gab es am Montag nur zwei Verlierer, insbesondere die Aktien von Öl- und Gaskonzernen. Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 sackte um 2,7 Prozent ab. Die rückläufigen Ölpreise, bedingt durch Saudi-Arabiens Senkung der offiziellen Verkaufspreise für alle Regionen, belasteten den Sektor.
Einige Einzelwerte wurden relativ hart getroffen: Titel von Eni und Totalenergies waren mit Abgaben von bis zu 3,1 Prozent die schlechtesten Werte im EuroStoxx. Auch BP und Shell verzeichneten in London Verluste von bis zu 3,1 Prozent. Dagegen profitierten Fluggesellschaften von den sinkenden Ölpreisen, da dadurch die Treibstoffkosten gesenkt werden können. Die Aktien von Air France-KLM legten um 2,4 Prozent zu.
Im Vergleich dazu hielten sich die Aktien von Technologieunternehmen zu Wochenbeginn relativ gut, da sie eng mit den US-Börsen verbunden sind. Nach einem schwachen Jahresauftakt konnten die Kurse an der New Yorker Nasdaq wieder anziehen. Besonders gefragt waren dort vor allem Chip- und IT-Aktien. Infineon verzeichnete letztendlich mit einem Plus von zwei Prozent eine der besten Entwicklung im EuroStoxx.
Als Stütze erwiesen sich in Europa die Aktien des Flugzeugbauers Airbus, die sich mit einem Kursgewinn von 2,5 Prozent an die Index-Spitze setzten. Der US-Konkurrent Boeing hingegen geriet erneut negativ in die Schlagzeilen, nachdem es zu einem gefährlichen Zwischenfall während eines Fluges kam. Die US-Luftfahrtbehörde FAA verhängte ein vorübergehendes Startverbot für über 170 Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max, was zu einem Kursrutsch führte.
Die Aktien des Energieunternehmens Drax konnten ein Plus von neuneinhalb Prozent verbuchen. Medienberichten zufolge könnte die britische Regierung kommende Woche einem Milliardenprojekt des Unternehmens zustimmen.
Die Anleger von ASML freuten sich über einen Kursgewinn von 1,4 Prozent auf 653,40 Euro. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux empfahl den Kauf der Aktien mit einem erhöhten Kursziel von 770 Euro. Laut Analyst Ruben Devos ist der Chipindustrie-Ausrüster gut positioniert, um vom erwarteten Branchenaufschwung und dem Thema Künstliche Intelligenz zu profitieren.