28. November, 2024

Märkte

Europas Börsen landen Achtungserfolg – Technologiewerte im Fokus

Europas Börsen landen Achtungserfolg – Technologiewerte im Fokus

Nach einem herausfordernden Wochenbeginn verzeichneten die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag eine bemerkenswerte Erholung. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,54 Prozent auf 4758,65 Punkte und rückte damit von seinem jüngsten Dreimonatstief ab. Auch in Zürich zeigte sich eine positive Entwicklung, da der SMI-Index um 0,57 Prozent auf 11.709,80 Punkte zulegte. In London konnte der FTSE 100 einen moderaten Anstieg von 0,08 Prozent auf 8.281,22 Punkte verzeichnen.

Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets äußerte sich optimistisch zu den Marktaussichten abseits geopolitischer Spannungen. Er erwartet, dass die anstehenden Jahresprognosen im Dezember interessante Einblicke in die Markteinschätzungen für das kommende Jahr liefern könnten. Insbesondere werde es spannend zu beobachten sein, ob die vergangenen erfolgreichen Jahre die Erwartungen der Investoren beeinflussen oder ob man weiterhin von zweistelligen Renditen ausgeht. Derzeit seien irrationales Herdenverhalten und Übertreibungen eher eine Ausnahmeerscheinung.

Besonders beeindruckend präsentierten sich Technologiewerte, die von Berichten über milde US-Sanktionen gegenüber China profitierten. Die Aktien des Chipausrüsters ASML stiegen um 2,4 Prozent, während ASM International im Schlepptau um 1,1 Prozent zulegten. Eine mögliche Lockerung der Lieferbeschränkungen für Huawei, einen bedeutenden chinesischen Elektronikkonzern, könnte den Auftrieb erklären.

Ein regelrechter Kursprung gelang den Aktien von Direct Line, die um über 41 Prozent kletterten – das höchste Niveau seit März. Dies folgte auf ein Übernahmeangebot von Aviva in Höhe von 250 Pence je Aktie, das jedoch von Direct Line als unzureichend abgelehnt wurde. Erinnerungen an die zurückgewiesene Milliardenofferte von Ageas im Frühjahr werden wach. Im Gegensatz dazu verloren die Aviva-Aktien zwei Prozent an Wert.

Tullow Oil sah sich hingegen mit einem fast achtprozentigen Kursrückgang konfrontiert, nachdem die Ziele für den Mittelzufluss nach unten korrigiert wurden und die Aktien nahe ihrem Vierjahrestief verharrten.

Ein Hoffnungsschimmer zeigte sich in Paris, wo die Aktien von Casino Guichard-Perrachon um knapp 26 Prozent auf 1,43 Euro stiegen. Die Freude der Anleger wurde durch die Genehmigung der französischen Wettbewerbshüter für den Verkauf von 200 Filialen an Intermarché beflügelt. Im Gegenzug trennte sich Intermarché von elf eigenen Standorten. Trotz des Kursanstiegs bleibt der gesamte Jahresverlust mit über 98 Prozent erheblich.