Die Aktienmärkte in Europa erlebten einen Anstieg, der von den positiv gestimmten US-Futures befeuert wurde. Nachdem die US-Präsidentschaftswahlen auf einen 'Red Sweep' der Republikaner hindeuten, wächst die Erwartung, dass Donald Trump in der Lage sein könnte, mehr von seinem Programm umzusetzen. Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck, betonte, dass dies fiskalische Maßnahmen wie Steuersenkungen begünstigen würde.
Der EuroStoxx 50 legte am Vormittag um 0,85 Prozent auf 4.911,53 Punkte zu, während der Schweizer SMI um 1,65 Prozent auf 12.062,64 Punkte stieg. Der britische FTSE 100 erzielte ebenfalls Gewinne von 1,38 Prozent und schloss bei 8.284,92 Punkten. Die Märkte blendeten mögliche negative Auswirkungen weitgehend aus, auch wenn Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets davor warnte, zu optimistisch auf den Ausgang zu reagieren.
Dennoch mahnten Experten zur Vorsicht und wiesen darauf hin, dass die Bedeutung der US-Wahlen nicht überschätzt werden sollte. Eckhard Schulte von MainSky Asset Management betonte, dass langfristig Unternehmensgewinne und Geldpolitik entscheidender für die Märkte bleiben.
Im Tagesverlauf zeigte sich deutlich, dass Quartalszahlen wichtiger waren als politische Ereignisse. Novo Nordisk übertraf mit beeindruckenden Ergebnissen die Erwartungen und führte den Pharmasektor an, während Ahold Delhaize und Marks & Spencer von ihren positiven Zahlen profitierten. Der Bankensektor blieb durchwachsen, mit Credit Agricole im Minus, während die Autowerte das Schlusslicht bildeten. Vor allem deutsche Autobauer, mit BMW an der Spitze, mussten herbe Verluste hinnehmen.