Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag Verluste erlitten. Besonders zum Handelsschluss hin sorgte die Schwäche der US-Börsen für einen negativen Trend. In den USA wird der weiterhin starke Arbeitsmarkt als Hinweis gedeutet, dass die Federal Reserve ihre zurückhaltende Zinspolitik beibehalten wird. Zudem verschlechterte sich das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima im Februar unerwartet stark, was auf Befürchtungen einer inflationsbedingten Teuerung durch Zölle zurückzuführen ist.
Der EuroStoxx 50 verzeichnete einen Rückgang von 0,58 Prozent und schloss bei 5.325,40 Punkten, knapp über dem Tagestief. Im Wochenverlauf konnte der Leitindex der Eurozone jedoch um 0,7 Prozent zulegen. Der Schweizer SMI fiel am Freitag um 0,24 Prozent auf 12.593,34 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,31 Prozent auf 8.700,53 Punkte nachgab.
Quartalsberichte und Prognosen sowie Analystenkommentare dominierten die Einzelwerte auf dem europäischen Markt. Enttäuschend verlief die Entwicklung bei L'Oreal, Yara, Pernod Ricard und DocMorris, die allesamt Kursverluste hinnehmen mussten. L'Oreal verzeichnete im vierten Quartal ein geradezu schüchternes Umsatzwachstum, vor allem in China und Nordamerika. Die Aktien büßten 3,5 Prozent ein. Bei Yara gerieten insbesondere der freie Barmittelzufluss und das operative Ergebnis in die Kritik, was zu einem Kursrückgang von 7,1 Prozent führte. Pernod Ricard sah sich mit negativen Analystenkommentaren konfrontiert und verlor 4,7 Prozent an Wert. Auch DocMorris erlebte nach Kurszielsenkungen einen Rückgang von 7,0 Prozent.
Einige Lichtblicke boten sich dennoch: Der französische Infrastrukturkonzern Vinci konnte nach der Veröffentlichung seiner Jahreszahlen um 2,4 Prozent zulegen. Das starke operative Jahresergebnis überzeugte die Anleger.
Im Bereich Fusionen und Übernahmen stiegen TIM (Telecom Italia) um 6,3 Prozent auf ein 13-Monats-Hoch, während die Aktien von Vivendi um 3,8 Prozent auf den höchsten Stand seit 2001 anzogen. Berichten zufolge, die von Bloomberg veröffentlicht wurden, prüfen der französische Investor Xavier Niel und das Private-Equity-Unternehmen CVC Capital jeweils Möglichkeiten für TIM. Das Ziel bestünde darin, TIM mit der italienischen Tochter des französischen Internet- und Mobilfunkkonzerns Iliad zu fusionieren, um signifikante Synergien zu realisieren.