Der letzte Freitag brachte für Europas Autobauer wenig erbauliche Neuigkeiten, als sich der Rückgang im europäischen Autosektor weiter fortsetzte. Der Index Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts verlor 1,3 Prozent und fiel damit auf das Niveau von vor Weihnachten zurück, was zeigt, dass viele der erzielten Erholungen bis Mitte Dezember mittlerweile zunichte gemacht wurden. Angeführt wurde der Abwärtstrend von den Aktien von Stellantis, die in den Handelszentren Mailand und Paris um über drei Prozent nachgaben. Auch deutsche Automobilgiganten sahen sich weiteren Verlusten gegenüber. So sanken die im Dax gelisteten Vorzugsaktien von Volkswagen um 0,4 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich bereits um bis zu 1,4 Prozent gefallen waren. Ein Analyst machte auf das Fehlen von US-Steuervergünstigungen als maßgeblichen Einflussfaktor aufmerksam. Ein Bericht von Bloomberg wies darauf hin, dass bestimmte Elektroautos, darunter Modelle von Volkswagen und Stellantis, durch verschärfte Regelungen zukünftig nicht mehr für Steuergutschriften in Höhe von 7.500 US-Dollar in Frage kommen. Besonders betroffen ist das Elektro-Modell ID.4 von Volkswagen. Die strengeren Anforderungen an die Herkunft von Batterieteilen und Rohstoffen lassen die Liste der förderungswürdigen Fahrzeuge von 22 im Vorjahr auf nun 18 Modelle schrumpfen. Diese Entwicklungen kommen zu einer ohnehin herausfordernden Zeit für europäische Hersteller in den USA, die sich auf mögliche protektionistische Maßnahmen des neuen US-Präsidenten Donald Trump vorbereiten. Trump, der am 20. Januar sein Amt antritt, könnte mit Zöllen auf im Ausland produzierte Fahrzeuge drohen. Tesla hatte lange von Trumps wirtschaftspolitischen Ansichten profitiert, musste jedoch kürzlich Rückschläge durch enttäuschende Verkaufszahlen hinnehmen. Der Bloomberg-Bericht erwähnt, dass der Cybertruck von Tesla neuerdings auf der Liste der steuerlich begünstigten Fahrzeuge geführt wird. Dies führte jedoch nicht zu einer signifikanten Erholung der Tesla-Aktien im US-Vorbörsenhandel, nachdem die Titel um nahezu 24 Prozent von ihrem Rekordhoch im Dezember gefallen sind.