Europas Antwort auf SpaceX: The Exploration Company hebt ab

In einer Branche, die aktuell von zwei US-amerikanischen Unternehmen dominiert wird, betritt ein neuer europäischer Spieler die Bühne: The Exploration Company. Mit frischem Kapital aus einer großzügigen Finanzierungsrunde will das deutsch-französisch-italienische Startup die erste wiederverwendbare Raumkapsel Europas entwickeln. Das kürzlich abgeschlossene Series B Investment brachte beeindruckende 160 Millionen US-Dollar ein, um die Entwicklung des 'Nyx'-Raumfahrzeugs voranzutreiben. Wesentlicher Bestandteil der Zukunftspläne der erst vor drei Jahren von den Raumfahrtingenieuren Hélène Huby, Sebastien Reichstat und Pierre Vine gegründeten Firma ist die Verbindung von Erde und Internationaler Raumstation (ISS). Ziel ist es, Nyx 2028 auf eine erste Mission zu schicken, die den Transport von bis zu 3.000 Kilogramm Fracht zur und von der ISS ermöglicht. Besonders bemerkenswert ist, dass der Großteil der Investitionen von privaten Investoren stammt, ein Novum in der Raumfahrtindustrie, das Mitgründerin Huby stolz hervorhebt. Anders als bei der Dragon-Kapsel von SpaceX, die stark von der NASA finanziert wurde, zeigt sich The Exploration Company stark durch private Unterstützung. Angeführt von Balderton Capital und Plural, beteiligten sich auch Bessemer Venture Partners, NGP Capital sowie die souveränen europäischen Fonds French Tech Souveraineté und DeepTech & Climate Fonds am Series B. Weiterhin hat sich das junge Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) einen Namen gemacht. Ein kürzlich erteilter Studienauftrag zur Entwicklung von Fracht-Rückführdiensten, der bis 2026 läuft, unterstreicht die Bedeutung der Entwicklung einer eigenen europäischen Raumtransportfähigkeit. Der Vertrag hat Ähnlichkeiten mit dem NASA-Programm von 2006, das SpaceX und andere ins Rampenlicht rückte. Ein vielversprechendes Signal ist auch die starke Resonanz auf dem kommerziellen Markt. Rund 90% des aktuellen Auftragsbestands über 770 Millionen US-Dollar stammen von privaten Stationen wie Vast, Axiom Space und Starlab. The Exploration Company setzt darauf, dass es nur der Beginn einer langfristigen Wachstumsphase in der Raumfahrtindustrie ist.