27. November, 2024

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Europas ambitionierte Energiewende: Offshore-Windkraft und HVDC-Technologie im Fokus

Europas ambitionierte Energiewende: Offshore-Windkraft und HVDC-Technologie im Fokus

Europa hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 der weltweit erste klimaneutrale Kontinent zu werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, sollen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland reduziert und erneuerbare Energien im Strom- und Verkehrssektor ausgebaut werden. Der Europäische Rat und das Parlament haben das Ziel festgelegt, bis 2030 einen Anteil von 32 % erneuerbarer Energien zu erreichen. Besonders die Nordseeregion erlebt einen Boom im Bereich der Offshore-Windentwicklung. Die Nordsee-Energiekooperationsländer streben gemeinsam eine Kapazität von 120 GW Offshore-Wind bis 2030 an. Großbritannien führt mit einem Ziel von 40 GW, während Deutschland bis zu 20 GW anstrebt. Die Niederlande und Dänemark folgen mit Zielen von 11,5 GW bzw. mindestens 10 GW, was die zentrale Rolle der Offshore-Windkraft in der nachhaltigen Energiezukunft Europas unterstreicht. Laut dem Zehn-Jahres-Netzentwicklungsplan der Europäischen Kommission ist geplant, die grenzüberschreitende Übertragungsinfrastruktur erheblich auszubauen. Bis 2025 soll eine Hochspannungs-Gleichstrom-(HVDC)-Übertragungskapazität von 23 GW erreicht werden, mit einer Steigerung auf 64 GW bis 2030. TenneT hat in diesem Zusammenhang einen bedeutenden Vertrag für sein 2-GW-Programm abgeschlossen, das die Installation von 14 HVDC-Systemen umfasst und die Offshore-Windkapazität um 28 GW erweitern soll, um ca. 35 Millionen Haushalte mit sauberer Windenergie zu versorgen. Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist das North Sea Wind Power Hub (NSWPH), das seit 2017 die Schaffung eines hochkapazitiven Netzes in der Nordsee plant. Diese Initiative wird von führenden Übertragungsnetzbetreibern wie Energinet, Gasunie und TenneT vorangetrieben. Das National HVDC Centre in Schottland ist ein weiteres Beispiel für Innovation in der Energieübertragung. Diese Einrichtung widmet sich der Weiterentwicklung der HVDC-Technologie und unterstützt den Übergang zu einem kohlenstoffarmen Energiesystem. Durch die Zusammenarbeit mit Industrie, Regierung und Wissenschaft soll die Effizienz und Zuverlässigkeit des britischen Stromnetzes verbessert werden. Die Gesamtpipeline-Kapazität für HVDC in der Nordsee soll 70 GW überschreiten, wobei Technologie zur Spannungskonvertierung (VSC) eine Schlüsselrolle spielt. Zu den bemerkenswerten Projekten gehören der NeuConnect Interconnector und LionLink, die die Energieverknüpfung zwischen Großbritannien und anderen europäischen Märkten verbessern. Innovative Projekte wie Multi-Terminal-HVDC-Hubs und ultra-hochspannige Gleichstrom-Leitungsschutzschalter zeigen, wie technische Fortschritte die europäische Energiewende vorantreiben. Bis 2030 sollen Offshore-Windkapazitäten von über 200 GW erreicht werden, ein wesentlicher Baustein für Europas klimaneutrale Zukunft.