Europas Leitindizes haben sich am Mittwoch trotz verstärkter Spannungen im Handelskonflikt mit den USA erholt. Die Investoren schöpften Hoffnung aus Gesprächen zwischen den USA und der Ukraine über eine temporäre Waffenruhe im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Diese Entwicklungen scheinen den Optimismus an den Märkten zu stützen: "Waffenruhe signalisiert letztlich Frieden, und darauf setzen die Akteure in den kommenden Monaten", kommentiert der Börsendienst "Bernecker-Daily".
Der EuroStoxx 50 legte um 0,93 Prozent auf 5.359,42 Punkte zu, womit die Verlustserie der letzten drei Tage endete. Auch der Züricher SMI erholte sich deutlich um 1,39 Prozent und schloss bei 12.868,43 Punkten, nachdem er zuvor deutlich aufgrund des Dividendenabschlags von Novartis gelitten hatte. Der Londoner FTSE 100 verbesserte sich ebenfalls um 0,53 Prozent auf 8.540,97 Punkte.
Die Europäische Union reagiert entschieden auf die neuen US-Zölle auf Stahl- und Aluminium. Ab April sollen Extrazölle auf US-Produkte wie Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter eingeführt werden, mit weiteren Maßnahmen, die Mitte April beschlossen werden sollen. Trotz Kritik aus Großbritannien und Australien bleiben beide vorerst untätig.
Im Branchenvergleich waren Einzelhandelswerte die größten Verlierer. Der Gigant Inditex berichtete von einem deutlichen Wachstumsrückgang und verzeichnete einen Kurseinbruch von 7,5 Prozent, was die Aktie auf das Niveau von Mitte August zurückführte. Auch H&M und Next verbuchten Kursrückgänge von 3,7 und 0,8 Prozent.
Hingegen erlebte Roche in Zürich einen Kurssprung von 3,6 Prozent und erreichte damit Kursniveaus von Ende 2022. Der Pharmariese verstärkt sein Portfolio durch ein Abkommen mit Zealand Pharma, deren Aktien fast 38 Prozent zulegten. Sie fordern gemeinsam den dänischen Konkurrenten Novo Nordisk heraus, dessen Aktien im Stoxx Europe 50 um 4,3 Prozent fielen.
Im FTSE 100 gehörten Spirax zu den größten Gewinnern mit einem Anstieg von fast sechs Prozent, unterstützt durch eine Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux. Analyst Dylan Jones bleibt optimistisch hinsichtlich der langfristigen Aussichten trotz kurzfristiger Herausforderungen.