Die bedeutenden europäischen Börsen verzeichneten einen schwachen Start ins neue Jahr, wobei der EuroStoxx 50 bis zum Donnerstagmittag um 0,73 Prozent auf 4.860,01 Punkte sank. Währenddessen hielten sich die britischen Aktien dank der Kursgewinne im Öl- und Rohstoffsektor stabil. In der Schweiz blieb der Handel wegen eines Feiertags ausgesetzt.
Jochen Stanzl, Marktanalyst bei CMC Markets, verwies auf die nachlassende Dynamik der chinesischen Wirtschaft, die abrupte Kehrtwende in der Geldpolitik der US-Notenbank und die politische Agenda des kurz vor seinem Amtsantritt stehenden US-Präsidenten Donald Trump als mögliche Belastungsfaktoren. Die Anfangseuphorie nach Trumps Wiederwahl wich zunehmend der Unsicherheit im Vorfeld seiner Amtsübernahme.
Analysten weisen jedoch darauf hin, dass viele Investoren voraussichtlich erst in der kommenden Woche das Börsengeschehen aktiv mitgestalten werden, weshalb den gegenwärtigen Kursentwicklungen keine übermäßige Beachtung geschenkt werden sollte. Aktuelle konjunkturelle Daten aus China bestätigten die Befürchtungen: Die Stimmung in Chinas verarbeitendem Gewerbe hatte sich verschlechtert, was durch den Rückgang des Einkaufsmanagerindex auf 50,1 Zähler unterstrichen wurde.
Dieser Rückgang hinterließ Spuren bei den Automobilwerten, da der bedeutende chinesische Markt zunehmend unter dem Druck heimischer Wettbewerber steht, insbesondere im Bereich der E-Mobilität. Deutsche Premiumhersteller wie BMW und Mercedes verzeichneten Rückgänge, ebenso wie die Bankaktien, die zuvor im Jahr noch stark performten. Der Trend der schwachen Entwicklung bei Luxusgütern setzte sich ebenfalls fort, mit Kursverlusten bei LVMH und Kering.
Dagegen waren defensive Werte aus den Sektoren Versorger, Telekommunikation und Pharma gefragt. Insbesondere Energiewerte standen im Fokus, da die Ölpreise weiter zulegten. Im Sektor profitierte Vestas, deren Aktien um 3,5 Prozent stiegen, von positiven Auftragseingängen, die kurz vor Jahresende 2024 angekündigt wurden.