08. November, 2024

Märkte

Europas Aktienmärkte starten verhalten in geldpolitische Woche

Europas Aktienmärkte starten verhalten in geldpolitische Woche

Die europäischen Aktienmärkte haben die neue Woche mit leichten Rückgängen begonnen, nachdem sie zuvor optimistisch gestimmt waren. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 bewegte sich am Montag in einer engen Spanne und schloss mit einem Minus von 0,34 Prozent bei 4.827,63 Punkten.

Ähnlich verlief es in Zürich, wo der SMI letztlich um 0,26 Prozent auf 12.005,47 Zähler fiel. Positiv stach hingegen der Londoner FTSE 100 hervor, der ein leichtes Plus von 0,06 Prozent auf 8.278,44 Punkte verbuchte.

Im Fokus der Anleger steht diese Woche vor allem die geldpolitische Richtung der großen Notenbanken. Am Mittwochabend wird die Entscheidung der US-Notenbank Fed erwartet, gefolgt von der Bank of England am Donnerstag und der Bank of Japan am Freitag.

Die Zurückhaltung der Anleger ist verständlich, da die Erwartungen an die Fed bereits hoch sind. Laut den Experten der UBS, die sich auf das "Fed Watch Tool" der CME berufen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Lockerungszyklus mit einer Zinssenkung von 50 Basispunkten beginnt, Ende letzter Woche auf 59 Prozent angestiegen und liegt nun bei 61 Prozent.

Die UBS sieht unter der Annahme einer "sanften Landung" der US-Wirtschaft in diesem Jahr Raum für eine Senkung des US-Leitzinses um insgesamt einen Prozentpunkt, gefolgt von einem weiteren Prozentpunkt im Jahr 2025. In diesem Jahr stehen noch drei Zinsentscheidungen an.

Im überwiegend schwachen europäischen Markt bevorzugten Investoren zum Wochenbeginn den Einzelhandelssektor. Besonders stark zeigten sich die Aktien von H&M und Zalando. Auch defensive Titel aus den Sektoren Telekommunikation und Energieversorgung waren gefragt, betonte Andrew Garthwaite, Stratege bei der UBS.

Im EuroStoxx 50 gehörten die Aktien von Unicredit mit einem Plus von 0,5 Prozent zu den besten Werten. Der Chef der italienischen Bank, Andrea Orcel, sprach sich kurz nach dem Einstieg für eine Übernahme der Commerzbank aus. Dies könnte "erheblichen Mehrwert für alle Stakeholder" schaffen und den deutschen Bankenmarkt stärken.

Technologietitel hatten hingegen zu kämpfen. Aktien von Infineon und Adyen verloren am EuroStoxx-Ende 2,6 beziehungsweise 2,1 Prozent. In der Schweiz verbuchten Nestle-Aktien Einbußen von 1 Prozent, nachdem Morgan Stanley eine Abstufung vorgenommen hatte. Analystin Sarah Simon verwies auf höhere Investitionen in Marketing und Forschung, die die Margen belasten könnten.

In London gab es auffällige Kursausschläge bei TI Fluid Systems und TT Electronics. Während TI Fluid Systems durch eine erhöhte Offerte von ABC Technologies um 14 Prozent anzog, brachen die Aktien von TT Electronics nach einem gekappten Umsatzausblick um fast ein Drittel ein.