20. September, 2024

Märkte

Europas Aktienmärkte in der Defensive: Autosektor und Technologiewerte belasten

Europas Aktienmärkte in der Defensive: Autosektor und Technologiewerte belasten

Europas Aktienmärkte haben am Freitag nach den deutlichen Gewinnen des Vortags kräftig nachgegeben. Die angespannte Lage im Nahen Osten sowie Negativnachrichten aus dem Autosektor drückten auf die Stimmung der Anleger, während der große Verfallstag an den Terminbörsen keine erkennbare Kursauswirkung zeigte.

Der EuroStoxx 50 weitete mit den schwächelnden US-Börsen seine Verluste während des Handelsverlaufs aus und schloss 1,45 Prozent tiefer bei 4.871,54 Punkten. Trotz dieser Rückgänge behielt der Eurozonen-Leitindex für die Woche ein Plus von knapp 0,6 Prozent bei.

Der Schweizer SMI fiel um 1,03 Prozent auf 11.934,07 Punkte zurück. Der britische FTSE 100 büßte 1,19 Prozent ein und schloss bei 8.229,99 Punkten. Zur Wochenmitte hatten die Anleger noch die deutliche Zinssenkung der US-Notenbank Fed gefeiert, doch vor dem Wochenende überwogen die negativen Einflüsse.

Im europäischen Branchentableau gab es kaum Gewinner. Besonders hart traf es die Autowerte, die zuletzt eine Erholungsphase gezeigt hatten. Mercedes-Benz hatte am Donnerstagabend die Gewinnprognose wegen stockender Geschäfte in China gesenkt, was zu weiteren Verlusten in diesem Sektor führte. "Erst Volkswagen, dann BMW und nun Mercedes - sicherlich kommt die Prognosesenkung nicht überraschend, das Ausmaß allerdings schon," kommentierte Jürgen Molnar, Marktstratege bei RoboMarkets. Aktiv reagierten die Anleger: Mercedes-Benz-Aktien fielen um 6,8 Prozent.

Auch Technologiewerte standen unter Druck. ASML verlor 4,2 Prozent, nachdem Morgan Stanley die Aktie abgestuft und das Kursziel deutlich gesenkt hatte. Der Experte Lee Simpson bemerkte, dass Chancen und Risiken sich bei ASML zunehmend die Waage hielten, typisch für einen späten Zykluszeitpunkt.

Zu Luxusgüterherstellern gab es ebenfalls verhaltene Analystenkommentare. Goldman-Analystin Louise Singlehurst wies auf die Herausforderungen der Branchenbedingungen hin. LVMH, Kering und Hermes verzeichneten im EuroStoxx 50 jeweils Verluste von über 3 Prozent. Auch Richemont in Zürich sowie Burberry in London mussten Kursrückgänge hinnehmen.

Ein weiterer großer Verlierer im Stoxx 50 war Novo Nordisk, dessen Aktien um 5,4 Prozent fielen. Der dänische Pharmakonzern präsentierte enttäuschende Studiendaten für das Gewichtsreduzierungsmittel Monlunabant, wie der UBS-Analyst Jo Walton feststellte.