23. Oktober, 2024

Wirtschaft

Europäischer Schlag gegen Lebensmittelbetrug: Millionenwerte beschlagnahmt

Europäischer Schlag gegen Lebensmittelbetrug: Millionenwerte beschlagnahmt

In einer weitreichenden Operation gegen Lebensmittelbetrug meldete Europol die Zerschlagung von elf kriminellen Netzwerken und die Beschlagnahmung von Waren im Marktwert von 91 Millionen Euro. Bei der Aktion, an der 29 Länder inklusive Deutschland beteiligt waren, wurden insgesamt 104 Verdächtige verhaftet, wie Europol aus ihrem Hauptsitz in Den Haag berichtete. Konfisziert wurden beeindruckende 22.000 Tonnen an Lebensmitteln und rund 850.000 Liter Flüssigkeiten. Die Koordination der Razzien erfolgte durch Polizei, Zoll und Lebensmittelsicherheitsbehörden, unterstützt von der EU-Justizbehörde Eurojust und Europol. Hauptziel waren Betrugsfälle im Bereich der Produktfälschung, insbesondere Manipulationen von Marken und Verfallsdaten sowie das Panschen von Wein und Öl. Europol betont die ernsthafte Bedrohung, die von Lebensmittelbetrug für die öffentliche Gesundheit ausgeht. In einem kunstvollen Trick der Täuschung fälschten Täter etwa die Haltbarkeitsdaten von ungenießbaren Produkten, indem sie alte Etiketten entfernten und durch neu gedruckte ersetzten. Diese vermeintlich frischen Waren wurden dann zurück in den Einzelhandelsmarkt geschleust. Besonders im Rampenlicht standen Markenmanipulationen von Olivenöl und Wein. Während italienische Behörden 42 Tonnen gepanschtes Olivenöl sicherstellten, entlarvten französische und italienische Ermittler eine Bande, die preiswerte Rotweine als hochpreisige französische Weinspezialitäten umdeklariert und zu horrenden 15.000 Euro pro Flasche verkauft hatte. In einem weiteren Fall deckte die spanische Polizei eine Gruppe auf, die minderwertigen Thunfisch mit falscher Etikettierung versah.