11. Februar, 2025

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Europäischer Erdgaspreis erreicht neues Hoch – Sorgen um die Industrie

Europäischer Erdgaspreis erreicht neues Hoch – Sorgen um die Industrie

Die europäischen Erdgaspreise setzen ihren Aufwärtstrend ungebremst fort. Am Dienstag erklomm der TTF-Terminkontrakt zur einmonatigen Auslieferung die Marke von 59,39 Euro je Megawattstunde, ein bisher nicht gesehener Höchstwert seit Februar 2023. Bereits zu Wochenbeginn war der Gaspreis auf ein Niveau angestiegen, das letztmals vor zwei Jahren zu beobachten war.

Analysten vom Bankhaus Metzler äußern ernsthafte Bedenken. Der aktuelle Preis könne den europäischen Industriesektor erheblich belasten. Über das vergangene Jahr hinweg kletterten die Preise kontinuierlich, wobei der Anstieg seit Mitte Januar an Fahrt aufnahm und sich der Preis binnen eines Jahres mehr als verdoppelte.

Momentan wirken kalte Temperaturen in Teilen Europas und schwache Windverhältnisse als Preistreiber. Dies mindert die Stromproduktion aus Windkraftanlagen und steigert die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung. Hinzu kommt ein deutlicher Rückgang der Gasspeicherfüllstände im Vergleich zum Vorjahr.

Laut dem europäischen Gasspeicherverband GIE fiel der deutsche Gasspeicherfüllstand letzte Woche unter 50 Prozent, im Gegensatz zu den beinahe 80 Prozent zu Jahresbeginn. Anfang Februar des Vorjahres lag der Füllstand noch bei rund 72 Prozent. "Die knappen Speicherstände werden die Nachfrage auch im Sommer hochhalten", prognostizieren Metzler-Experten, was darauf hindeutet, dass die Speicherbefüllung selbst in der wärmeren Jahreszeit die Erdgasnachfrage stützen könnte. Eine bedeutende Entlastung der Preise sei daher nicht in Sicht.