Der aufstrebende Bezahlservice Wero hat ambitionierte Pläne, seinen Einfluss auf dem europäischen Markt für mobile Zahlungen zu stärken. Die European Payments Initiative (EPI) präsentiert in Kürze eine eigene App, die zunächst bei der Postbank, und ab 2025 auch bei der Deutschen Bank, den Zugriff auf Wero ermöglicht. Ein weiterer wichtiger Schritt folgt 2024, wenn auch die Direktbank ING Deutschland das innovative Bezahlsystem einführt. Ursprünglich im Juli dieses Jahres eingeführt, war Wero bislang auf wenige Bankpartner beschränkt. In Deutschland gehörten Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken zu den ersten, die ihren Kunden den Dienst innerhalb ihrer Banking-Apps zur Verfügung stellten. Der Dienst erlaubt bisher einfache Überweisungen per Telefonnummer oder E-Mail, doch ab 2025 soll er auch Onlinezahlungen, und ab 2026 sogar im Einzelhandel, unterstützen. Die Zukunft sieht noch weitere beeindruckende Funktionen vor: So plant EPI, Ratenzahlungen, Treueprogramme von Händlern und die Verwaltung von Abozahlungen in Wero zu integrieren. 'Mit der schrittweisen Einführung von Wero in drei europäischen Ländern haben wir die Möglichkeit, durch weitere Kooperationen mit Banken und Händlern unsere Marktdurchdringung erheblich zu erweitern', so Martina Weimert, Vorstandschefin der EPI. Während der US-Anbieter Paypal weiterhin die Marktführung im digitalen Zahlungsverkehr beansprucht, zählt Wero in Deutschland, Frankreich und Belgien bereits 14 Millionen Nutzer. Zum Vergleich: Allein in Deutschland gibt es rund 35 Millionen Paypal-Nutzer. EPI strebt an, in den nächsten Jahren ein umfassendes und sicheres Zahlungssystem zu schaffen, das den europäischen Datenschutzstandards gerecht wird. Die Initiative wurde von führenden Banken Europas gegründet, um eine ernsthafte Alternative zu den dominanten US-Riesen im Zahlungsverkehr zu bieten. Mit Unterstützung von 16 Finanzinstituten, darunter die Deutsche und DZ Bank sowie Großbanken aus Frankreich und den Niederlanden, bleibt EPI eine treibende Kraft, um den Zahlungsverkehr in Europa zu revolutionieren. Die Beteiligung namhafter Banken unterstreicht den ernsthaften Anspruch dieses Projektes, auch wenn prominente Institute wie die Commerzbank und Fintechs wie N26 derzeit außen vor bleiben.