Der Euro sah sich am Mittwoch einem spürbaren Gegenwind ausgesetzt und fiel unter die Marke von 1,09 US-Dollar. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,0884 US-Dollar an den Märkten bewertet, nachdem sie am Morgen noch über dieser Marke lag. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs auf 1,0897 Dollar fest, während ein Dollar 0,9177 Euro kostete.
Die Stärke des Dollars ist unmittelbar mit der bevorstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed verbunden. Erwartungen zufolge wird diese ihre Leitzinsen unverändert lassen. Die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen sehen keinen Druck auf das Team um Fed-Chef Jerome Powell, die Geldpolitik schnell zu lockern. Sowohl die Verbraucherpreise als auch die Lohnentwicklung erscheinen trotz jüngster Schwächen weiter zu stark. Inflationsrisiken könnten zudem durch die US-Zollpolitik verstärkt werden.
Ein weiterer Schauplatz wirtschaftlicher Unruhe war die Türkei, wo ein Haftbefehl gegen einen politischen Gegner von Staatschef Erdogan die Finanzmärkte ins Wanken brachte. Diese politische Volatilität ließ die Börse in Istanbul einbrechen und drückte die Anleihekurse massiv. Die Landeswährung, die Lira, fiel auf historische Tiefststände gegenüber dem Dollar, erholte sich jedoch teilweise auf 37,7 Lira pro Dollar. Laut Richard Segal von Ambrosia Capital stellt diese Situation grundlegende Fragen zur politischen Stabilität in der Türkei und könnte eine Neubewertung türkischer Vermögenswerte zur Folge haben.
Darüber hinaus legte die EZB weitere Referenzkurse fest: Ein Euro entsprach 0,84078 britischen Pfund, 163,27 japanischen Yen und 0,9583 Schweizer Franken. Der Goldpreis sank leicht und notierte am Nachmittag in London bei 3.031 Dollar.