14. Januar, 2025

Politik

Europäische Unterstützung für die Ukraine: Hoffnung und Sorge vor dem Machtwechsel in den USA

Europäische Unterstützung für die Ukraine: Hoffnung und Sorge vor dem Machtwechsel in den USA

Die Ukraine ist nach Einschätzung von Verteidigungsminister Boris Pistorius auf die fortgesetzte Zusammenarbeit Europas mit der neuen US-Regierung unter Donald Trump angewiesen, um ihren Verteidigungskampf gegen Russland erfolgreich fortzusetzen. Pistorius äußerte in Kiew die Hoffnung, dass das Land mit westlicher Unterstützung auf Augenhöhe zu 'vernünftigen Verhandlungen' im Laufe des Jahres kommen könne. Der SPD-Politiker lobte die ukrainischen Streitkräfte für ihren mutigen Einsatz und dankte für die stabilen Materiallieferungen.

Deutschland hat kürzlich in Warschau mit europäischen Nato-Partnern beschlossen, Rüstungskooperationen mit der Ukraine zu intensivieren, um den Verteidigungseinsatz weiter zu stärken. Pistorius sieht Unklarheiten in Bezug auf die künftige US-Unterstützung angesichts Trumps bevorstehenden Amtsantritts. Trump hat in der Vergangenheit Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angedeutet, ohne die EU-Partner über seine genauen Pläne zu informieren. In der Ukraine wächst die Sorge, dass Trump die US-Hilfe verringern könnte, was eine Niederlage für Kiew bedeuten würde.

Pistorius bekräftigte, dass die Nato-Partner weiterhin entschieden hinter der Ukraine stehen. Die aktuelle militärische Lage sei nicht bedrohlicher als vor einem Jahr, jedoch gebe es die Befürchtung, dass Putin vor möglichen Waffenstillstandsverhandlungen bis zum 20. Januar militärische Erfolge anstrebt. Deutschland, so Pistorius, stehe in dieser kritischen Zeit fest an der Seite der Ukraine, ungeachtet des bevorstehenden Wahlkampfes.

Der Verlust von fast 3600 Quadratkilometern ukrainischen Gebiets im vergangenen Jahr, insbesondere im November, zeigt die Dramatik der Lage. Der Verlust im Jahr 2024 überstieg den des Vorjahres erheblich. Mit wachsender Kriegsmüdigkeit steigt auch die Zahl der Deserteure in der Ukraine, mit fast 120.000 registrierten Fällen seit Kriegsausbruch, was die Herausforderungen im Inneren zusätzlich verschärft.

In Deutschland herrscht ebenfalls Unsicherheit, wie die Bundesrepublik ihre Unterstützung fortsetzen kann, insbesondere nachdem die Ampel-Koalition ohne verabschiedeten Haushalt kollabiert ist. Diese politischen Turbulenzen werfen Fragen über die zukünftigen Hilfsmaßnahmen auf, obwohl Deutschland als größter europäischer Geber gilt.