Die Europäische Union hat ihre Strategie im Umgang mit den potenziell bevorstehenden US-Zollmaßnahmen präzisiert. Bernd Lange, der Vorsitzende des Handelsausschusses des EU-Parlaments, verkündete, dass Gegenmaßnahmen in Form von Zöllen ab dem 1. April eingeführt werden, sollte bis zum 12. März keine Einigung erzielt werden. Im Rahmen von Verhandlungen wird derzeit intensiv an einer Lösung gearbeitet.
Diese Zölle würden Sonderabgaben auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter betreffen – Produkte, die bereits zuvor als Reaktion auf US-Sonderzölle unter der Trump-Administration mit Abgaben belastet wurden. Lange erinnerte mit einem Augenzwinkern daran, sich noch schnellstmöglich eine Harley zuzulegen, da sie andernfalls bis zu 50 Prozent teurer würde.
Zugleich wurden seitens der EU mögliche Kompromisslösungen in Erwägung gezogen, etwa durch verstärkte Käufe von Flüssiggas, erweiterte Beschaffungen von Militärtechnik oder Anpassungen bei Zollformalitäten. Lange betonte jedoch, dass die EU weiterhin über erhebliche Druckmittel verfüge. Sollte Trump Zölle als politisches Instrument nutzen, erwägt die EU nicht nur Gegenzölle, sondern auch Maßnahmen wie das Aussetzen von Patenten oder die Einschränkung des Marktzugangs für US-Unternehmen.
Es laufen bereits informelle Gespräche, und es wurde bekannt, dass Vertreter der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Washington Gespräche führten. Zudem plant von der Leyen ein Treffen mit dem US-Vizepräsidenten J.D. Vance.